Seit 1933 pausenlos in Sorge um deine innere Sicherheit [Klaus Staeck]

Der ehe­ma­li­ge Minis­ter­prä­si­dent Baden-Würt­tem­bergs und Mari­ne­st­abs­rich­ter a.D. Hans-Georg Fil­bin­ger ist tot. Und was man so gar­nicht ver­mu­tet hät­te bei einem NS-Rich­ter der immer­hin zwei Todes­ur­tei­le fäll­te, merk­te der jet­zi­ge Minis­ter­prä­si­dent im Länd­le, Gün­ther Oet­tin­ger, in sei­ner Trau­er­re­de an:

“Anders als in eini­gen Nach­ru­fen zu lesen, gilt es fest­zu­hal­ten: Hans Fil­bin­ger war kein Natio­nal­so­zia­list. Im Gegen­teil: Er war ein Geg­ner des NS-Regimes.”



Aber jetzt wird’s rich­tig inter­es­sant in Oet­tin­gers Rede:

“Hans Fil­bin­ger wur­de — gegen sei­nen Wil­len — zum Ende des Krie­ges als Mari­ne­rich­ter nach Nor­we­gen abkom­man­diert. Er muss­te sich wegen sei­ner Betei­li­gung an Ver­fah­ren der Mili­tär­jus­tiz immer wie­der gegen Anschul­di­gun­gen erweh­ren. Es bleibt fest­zu­hal­ten: Es gibt kein Urteil von Hans Fil­bin­ger, durch das ein Mensch sein Leben ver­lo­ren hät­te. Und bei den Urtei­len, die ihm ange­las­tet wer­den, hat­te er ent­we­der nicht die Ent­schei­dungs­macht oder aber nicht die Ent­schei­dungs­frei­heit, die vie­le ihm unterstellen.”

Quel­le: spiegel.de



Das sehen ande­re ganz anders , aber wahr­schein­lich gab’s dann ja über­haupt kei­ne Nazis, damals.