Weihnachtsessen

Weih­nach­ten ist es Sit­te, sich den Bauch ordent­lich voll­zu­schla­gen. In vie­len Fami­li­en steht Gans auf dem Spei­se­plan, ande­re bevor­zu­gen Rin­der­bra­ten. Hei­lig­abend ist es hier im Sau­er­land (und viel­leicht noch anders­wo – ich weiß es nicht genau) Tra­di­ti­on, Kar­tof­fel­sa­lat mit Würst­chen auf­zu­ti­schen. Und ehr­lich gesagt – Mrs.L liest ja nicht mit – ich habe das nie verstanden.

Aus­ge­rech­net Weih­nach­ten (Mrs. L wür­de pro­tes­tie­rend rich­tig­stel­len, dass es der Tag vor Weih­nach­ten wäre), jeden­falls in der Weih­nachts­zeit gibt es ein Essen, dass gemein­hin auf Bau­stel­len aller Art ser­viert wird. Hä? Ich mei­ne, wir essen uns am 25. und 26. Dezem­ber die Bäu­che dick und aus­ge­rech­net Hei­lig­abend ist Schmal­hans Küchenmeister?

Na, wahr­schein­lich hat das auch wie­der mit Reli­gi­on zu tun und das The­ma mei­det man bes­ser an Weih­nach­ten (in Dis­kus­si­on zu Weih­nach­ten, nicht in der Ausführung)

Jeden­falls war man frü­her schon arg gebeu­telt, was die Aus­wahl des Essens in der von den Kir­chen ver­ord­ne­ten spei­se­ar­men Zeit, der soge­nann­ten Fas­ten­zeit, anging. Fleisch war (und ist?) ver­bo­ten, was vie­len Mit­bür­gern heut­zu­ta­ge durch­aus guttäte.

In die­ser Zeit kam, zumin­dest da wo der Otter behei­ma­tet war, sel­bi­ger zur Fas­ten­zeit auf den Tisch, galt er doch als Fisch und nicht als Fleisch und durf­te, ohne den lie­ben Gott zu ärgern, auch ver­speist werden.

Der Fisch­ot­ter schien aber so rich­tig kein Höhe­punkt dama­li­ger Ver­pfle­gung gewe­sen zu sein, obwohl es durch­aus aller­lei Rezep­te für das Fell­tier gab. Ein­gangs warnt das Rezept mit dem Satz: „Der Fisch­ot­ter ist nicht gera­de wohl­schme­ckend, doch fin­det er hin und wie­der als Fas­ten­spei­se Verwendung.“

Wer nun auf die Idee kommt, den Otter auf die Weih­nachts­pei­se­kar­te zu set­zen, weil das gleich eine schö­ne Fell­müt­ze mit sich bringt, der sei gewarnt: Der Fisch­ot­ter gehört zu den streng geschütz­ten Arten und darf nicht gejagt und noch weni­ger ver­speist werden.

Aus dem Knigge 1788

»Es gibt noch and­re klei­ne gesell­schaft­li­che Unschick­lich­kei­ten und Unkon­se­quen­zen, die man ver­mei­den und wobei man immer über­le­gen muß, wie es wohl aus­sehn wür­de, wenn jeder von den Anwe­sen­den sich die­sel­be Frei­heit erlau­ben woll­te; zum Bei­spiel: wäh­rend der Pre­digt zu schlafen [..]«

Vom Weihnachtsfestessen

Im 19. Jahr­hun­dert leg­te man sehr viel Wert auf die Eti­ket­te. Der Schrift­stel­ler Juli­us Stet­ten­heim nahm das zum Anlass, im Jah­re 1899 eine Benimm Fibel für gesell­schaft­li­che Anläs­se zu ver­fas­sen. Unter ande­rem gab er in sei­nem »Leit­fa­den durch das Jahr und die Gesell­schaft«, Tipps für die Gefah­ren, in die man beim Abend­essen gera­ten kann.

»Über den Umgang mit der Ser­vi­et­te möch­te ich eini­ge Zei­len sagen. Zu erschöp­fen wird die­ser Gegen­stand nicht sein. Ich fin­de, daß die Ser­vi­et­te, obwohl sie so etwas von einer Fah­ne der Kul­tur hat, eigent­lich ste­hen geblie­ben ist und heu­te noch wie vor hun­dert Jah­ren die Spei­sen­den mehr ärgert, als ihnen dient. Wer sie nicht zwi­schen Hals und Bin­de steckt, oder gar so befes­tigt, daß sie als Brust­schür­ze dient, – bei­des trägt nicht zur Hebung der mensch­li­chen Erschei­nung bei – wird die Bemer­kung machen, daß sie häu­fi­ger den Fuß­bo­den als den Schoß bedeckt. Stets strebt sie, her­ab­zu­fal­len, und man könn­te des­halb von einer Nie­der­tracht der Ser­vi­et­te sprechen.

Der Gast wird natür­lich immer wie­der dies eben­so nütz­li­che als untreue Wäsche­stück ein­zu­fan­gen suchen und zu die­sem Zweck sich seuf­zend bücken und die Hand unter die Tisch­de­cke ver­schwin­den las­sen müs­sen. Die­ser ein­fa­che, harm­lo­se und dem Rei­nen abso­lut rei­ne Vor­gang wird aber häu­fig miß­deu­tet, und es ist daher nötig, daß der tau­chen­de Gast sei­ne Tisch­nach­ba­rin genau abzu­schät­zen trach­tet, bevor er der abge­stürz­ten Ser­vi­et­te nachjagt.

Denn es gie­bt Damen, wel­che die­se Bewe­gung ihres Tisch­nach­bars miß­deu­ten und einen Schrei des Ent­set­zens aus­sto­ßen, so daß sich Män­ner in der Nähe fin­den, wel­che bereit schei­nen, die gar nicht gefähr­de­te Ehre der Schrei­en­den ener­gisch zu schützen.« 

Juli­us Stet­ten­heim — Der moder­ne Kinig­ge 1899

Darwin Award 2020

Auch die­ses Jahr wie­der fin­det die Preis­ver­lei­hung des Dar­win Award im Inter­net statt.Zur Erin­ne­rung: Der Dar­win Award wird meist post­hum an Men­schen ver­lie­hen, die sich durch gren­zen­lo­se Dumm­heit aus dem Gen­pool ver­ab­schie­det haben. In die­sem Jahr sind nominiert:

Der schieß­wü­ti­ge Haus­be­sit­zer aus dem US-Bun­des­staat Main, der sich mit einer selbst­ge­bas­tel­ten Selbst­schuss­an­la­ge an sei­ner Haus­tür höchst­ei­gen erschoss.

Eben­falls aus den USA, aus Mon­ta­na, ist der Pilot eines Pri­vat­flug­zeu­ges nomi­niert. Obschon ihm auf­ge­fal­len war, dass eine Lecka­ge am Tank das Cock­pit liter­wei­se mit Sprit flu­te­te, setz­te er den Flug nach einem Zwi­schen­stopp und den drin­gen­den Rat des dor­ti­gen Mecha­ni­kers, dies nicht zu tun, fort. Als er sich kurz nach dem Start anders ent­schied, dreh­te er um. Dabei ver­lor er die Kon­trol­le über das Flug­zeug und ende­te auf­grund des aus­ge­lau­fe­nen Treib­stoffs in einer Riesenexplosion.

Die drit­te Nomi­nie­rung wird an einen Über­le­ben­den ver­lie­hen, jedoch erfüllt der Kan­di­dat vor­aus­sicht­lich das zwei­ten Kri­te­ri­ums, weil aller Vor­aus­sicht nach das Skrot­um eben­falls in Mit­lei­den­schaft gezo­gen wor­den ist und sich der Kan­di­dat so aus dem Gen­pool zurück­ge­zo­gen hat:

Zwei Freun­de in Öster­reich nut­zen an Sil­ves­ter die Poba­cken des Einen zur Abschuss­ram­pe für eine Feu­er­werks­ra­ke­te. Der Aus­er­wähl­te hat sich nach Poli­zei­an­ga­ben offen­bar so erschro­cken, dass er die Poba­cken fest zusam­men­kniff; in Fol­ge des­sen konn­te die Rake­te nicht star­ten und ist im Bereich des Gesä­ßes explodiert.

Netzlese

Es gibt sie noch, die Despe­ra­dos im Netz. Word­Press und Co sorg­ten zwar mit den Stan­dard­tem­pla­tes für eine gewis­se Aus­le­se gewag­ter HTML-Sei­ten (lei­der), den­noch stößt man beim Sur­fen im Netz auf die ein oder ande­re Sei­te, die sich aller Gesetz­mä­ßig­kei­ten wider­setzt. Seid gewiss: Auch ihr wer­det gefunden.

Da ist die Heim­sei­te der Fami­lie Kru­pi­cka, deren Web­mas­ter frei­lich durch Abwe­sen­heit glänzt. Die Frame­sei­te (ja sowas gibt‘s tat­säch­lich noch) weist in ihrer Info zur Web­site auf eine offen­sicht­lich anhal­ten­de Bau­stel­le. Die letz­te Ände­rung stammt von 2005. Alle wei­te­ren Ver­su­che und Sei­ten zei­gen so Inter­es­san­tes wie Hoch­zeits­bil­der aus dem Jah­re 2006 und dem gene­rier­ten Hin­wei­se, dass man noch glück­lich ver­hei­ra­tet sei. Immerhin.

http://krupicka.name

Die Sei­te der Fami­lie Blitz-Hoechst immer­hin bemüht sich mit­un­ter dar­um, ihren Besu­chern zu erklä­ren, war­um Sei­ten­be­trie­ber Ger­not Blitz die Sei­te über­haupt ins Netz gestellt hat. Auf gelb brau­nen Kacheln berich­tet der Web­mas­ter vom Som­mer­ur­laub 2018 und sei­ner Lie­be zum SV Darm­stadt 98. Laut Web­sei­ten­be­trei­ber Blitz ver­folgt sei­ne Sei­te kei­ner­lei „poli­ti­sche, reli­giö­se, kom­mer­zi­el­le und welt­an­schau­li­che Zwe­cke“, was einer­seits Hoff­nung macht, aber ander­seits trotz­dem eine Nomi­nie­rung für Despe­ra­do­sei­ten mit sich bringt. Der Nach­satz könn­te als Ent­schul­di­gung an alle Besu­cher gemeint sein, muss er aber nicht: “Da wir alle glück­lich und gesund sind, möch­ten wir die Besu­cher unse­rer Sei­te ein wenig dar­an teil­ha­ben lassen !” 

https://blitzhoechst.lima-city.de

Kult­sta­tus im Netz hat Rein­hard Pfaf­fen­berg, löb­li­cher und umtrie­bi­ger Rent­ner, deren Web­sei­te schon seit Jah­ren online ist und der sei­ne Auf­ga­be dar­in sieht, „leid­ge­prüf­ten Erzie­hungs­be­rech­tig­ten hilf­rei­che Rat­schlä­ge zum Umgang mit jugend­li­chen Rabau­ken zu ertei­len” und über sein „span­nen­des und löb­li­ches Leben zu berich­ten”. Die Sei­te ist offen­sicht­lich als Sati­re gedacht, das hin­dert aber Besu­cher nicht am Schrei­ben von Leser­brie­fen zu Hän­den des Herrn Pfaf­fen­berg. Schön auch die Sei­te Kum­mer­kas­ten, auf der Rein­hard Pfaf­fen­berg zu all­täg­li­chen Pro­ble­men sei­ner Leser Stel­lung nimmt.

http://pfaffenberg.permuda.net

Stromlos

Franz Josef Wag­ner ist Kolum­nist der BILD Zei­tung und für sei­ne Spal­te „Post von Wag­ner“, berühmt berüch­tigt. Ob pis­sen­de Män­ner, sinn­li­che Frau­en, Wag­ner poe­ti­siert zu jedem The­ma. Meis­tens ist das unfrei­wil­lig komisch, wenn er wie­der ein­mal mit­hil­fe sei­nes stil­prä­gen­den Bra­chi­al­ge­schreib­sels sein Inne­res erklärt. Der Sieg der Grü­nen bei der EU-Wahl war offen­sicht­lich dem hart­ge­sot­te­nen Wag­ner zu viel, sieht er sich doch mit der Umwelt­par­tei in die Stein­zeit zurück­ver­setzt. War­um er aller­dings aus­ge­rech­net eine Herz­trans­plan­ta­ti­on ver­mis­sen wür­de, bleibt sein Geheim­nis, ist aber viel­leicht mit dem Ziga­ret­ten­kon­sum Wag­ners zu erklären.

Aber wie sähe unse­re Welt mit den Grü­nen aus? Ker­zen, kein elek­tri­sches Licht, kei­ne Autos, kei­ne Mond­fahrt, kei­ne Herztransplantation. 

Quel­le: bild.de

Netzlese

Wenn Hei­mat­mi­nis­ter See­ho­fer, so wie er behaup­tet, tat­säch­lich in den acht­zi­ger Jah­ren im Inter­net unter­wegs war, hät­te er wahr­schein­lich nicht viel gese­hen. Das Netz wie wir es ken­nen, ent­wi­ckel­te sich erst ab Anfang bis Mit­te der neun­zi­ger Jah­re zu einem Medi­um für alle. Neben dem gro­ßen Dot­com Boom schuf das Netz eine Viel­zahl von Netz­pio­nie­ren, die das neue Medi­um zum publi­zie­ren ani­mier­te. Durch die leicht zu erler­nen­de Aus­zeich­nungs­spra­che HTML konn­te jeder sei­ne per­sön­li­chen Prä­fe­ren­zen öffent­lich machen. Das führ­te nicht nur zu skur­ri­len Netz­auf­trit­ten, wie die des bekann­tes­ten Exhi­bi­tio­nis­ten String Emil, den es tat­säch­lich noch gibt, son­dern oft­mals zu ambi­tio­nier­ten Ver­su­chen, eine gewis­se Sinn­haf­tig­keit von Design und Inhalt unter Ver­wen­dung meist rudi­men­tä­rer HTML-Kennt­nis­se zu vereinen.

Bei vie­len ist es beim Ver­such geblie­ben und die größ­ten Trash-Sei­ten schaff­ten sei­ner­zeit eine Nomi­nie­rung auf der end­gül­ti­gen Müll­sei­te. Die Müll­sei­te wird seit 2007 nicht mehr aktua­li­siert, was zum einen scha­de ist, aber zum ande­ren ver­ständ­lich, da seit die­ser Zeit vor­ge­fer­tig­te Blog­sys­te­me mit ent­spre­chen­den The­mes die Design­ar­beit über­nah­men und so der Ein­heits­brei von Word­Press The­mes den muti­gen „Design­sei­ten“ Platz machte.

Aber es gibt sie noch, die ver­we­ge­nen Sei­ten. Uner­schro­cke­ne Web­mas­ter, die sich den ästhe­ti­schen Grund­prin­zi­pi­en beharr­lich ver­wei­gern, grund­le­gen­de HTML-Regeln mutig miss­ach­ten und den Besu­cher mit selbst­ge­fäl­li­ger Ortho­gra­phie überraschen.

Da wäre WoGru, der tat­säch­lich in der Gro­tesk-Schrift­art Comic Sans MS Belang­lo­ses inhalt­lich über­sicht­lich zur Ver­fü­gung stellt. War­um er die Sei­te nicht löscht, die offen­kun­dig als Home­page­lei­che über­spann­ter Ambi­ti­on die Hoch­zeit im Netz zu prä­sen­tie­ren übrig geblie­ben ist, bleibt sein Geheimnis.

Dipl.-Ing. Jür­gen A. Neu­ber hin­ge­gen weist in sei­ner His­to­rie dar­auf hin, sich tat­säch­lich noch um sei­ne Sei­te zu küm­mern. Der letz­te Ein­trag datiert auf den 10. Janu­ar 2019. Jür­gen A. Neuber’s Design zeich­net sich durch eine abso­lu­te Unüber­sicht­lich­keit in der Hin­ter­grund­far­be grau, fünf ver­schie­de­nen Schrift­far­ben und wild ver­teil­ten Tex­ten aus, die zu allem Über­fluss teil­wei­se unter­stri­chen sind. In den Tex­ten dann, eben­falls wild gestreut, etli­che Links zu den ver­schie­dens­ten The­men­ge­bie­ten, die den Dipl.-Ing. aus Sach­sen interessieren.

Karl Frit­sch nennt eine Home­page sein Eigen, bei der man die Ver­mu­tung haben könn­te, es hand­le sich um Sati­re. Die Sei­te blinkt und schreit in allen Far­ben. Die ein­zi­gen Hin­wei­se dar­auf, dass es sich bei Karl Frit­sch um eine tat­säch­lich exis­tie­ren­de Per­son han­deln könn­te, ist ein ver­steck­tes Impres­sum und die Tat­sa­che, dass auf der Sei­te nach einer Part­ne­rin gesucht wird, die schlank, Nicht­rau­che­rin und haus­halts­af­fin ist.

Das Messer

Wer mit dem Flug­zeug an den bevor­zug­ten Urlaubs­ort fliegt, weiß, dass die Kon­trol­len und Sicher­heits­be­stim­mun­gen seit ein paar Jah­ren erheb­lich ver­schärft wor­den sind. Ms. L und mir war das bekannt und so haben wir bei­de am Abend vor dem Abflug sämt­li­che Taschen umge­krem­pelt, um etwa­ige Ver­stö­ße beim Sicher­heits­check am Flug­platz zu vermeiden.

Feu­er­zeu­ge, Streich­höl­zer, Par­füm­fla­schen mit Inhalt sind ver­bo­ten. Natür­lich auch Waf­fen jeg­li­cher Art, dazu zäh­len auch Taschen­mes­ser. Rei­nen Gewis­sens über­ge­ben wir uns und unser Gepäck am Flug­ha­fen der Secu­ri­ty, die uns nach Ganz­kör­per­scan und noch­ma­li­gem Abtas­ten pas­sie­ren lässt. Alles in Ord­nung – fast jeden­falls. Am Ende des Trans­port­bands für das Bord­ge­päck ange­kom­men, sehe ich nach dem Ver­schwin­den des Ruck­sacks von Ms. L durch die Rönt­gen­schleu­se, hek­ti­sche Hand­be­we­gun­gen und das Zei­gen auf den Monitor.

Offen­sicht­lich stimm­te etwas mit unse­rem Gepäck nicht. Er müs­se den Ruck­sack durch­su­chen, der Scan­ner zei­ge einen läng­li­chen Gegen­stand an den er nicht zuord­nen kön­ne, teilt mir der Sicher­heits­mann mit. Ms. L und ich nicken zustim­mend. Nach eini­gem Suchen, noch­ma­li­gem Rönt­gen und wie­der­hol­tem Durch­su­chen des Ruck­sacks fin­det der Mann unter dem Boden ein Mes­ser aus alten Armee­be­stän­den, dass ich Ms. L sei­ner­zeit geschenkt hat­te. Die zeigt sich sogleich erfreut über den Fund des ver­meint­li­chen Ver­lus­tes. Das Sicher­heits­per­so­nal ist weni­ger erfreut und teilt Ms. L und mir mit, dass der Tat­be­stand des Schmug­gelns von Mes­sern, gera­de die­ses Mes­sers, ein Fall für die Bun­des­po­li­zei wäre, denen man den Fall jetzt über­ge­ben müs­se. Ms. L ist ins­be­son­de­re empört, sich als Fall am Flug­platz bezeich­nen las­sen zu müssen.

Lei­der haben die Bun­des­po­li­zis­ten an einem Flug­ha­fen wenig Ver­ständ­nis für ein ver­leg­tes Mes­ser. Mir wird auf­ge­tra­gen am Tat­ort zu war­ten, wäh­rend Ms. L zur Pro­to­koll­auf­nah­me gebe­ten wird. Mei­ne Bemer­kung über feh­len­de Hand­schel­len bei Rück­kehr, kon­tert Ms. L mit einem Blick, den man auch ohne Mes­ser als ein­schnei­dend bezeich­nen könnte.

‘S is a Kreiz mid am nein Amt

Die neue Bun­des­re­gie­rung ist als gro­ße Koali­ti­on kaum gestar­tet, da sor­gen die ers­ten Minis­ter bereits für Gesprächsstoff.

Hei­mat­mi­nis­ter See­ho­fer hat sich von sei­nem Kabi­netts­kol­le­gen Jens Spahn eini­ges abge­guckt. Spahn ist eigent­lich Gesund­heits­mi­nis­ter, neben­bei aller­dings auch Fach­mann für steu­er­fi­nan­zier­te Hil­fen vom Staat und damit ist nicht sei­ne von frü­hes­ter Jugend an durch Steu­er­gel­der finan­zier­te Exis­tenz gemeint.

See­ho­fer lässt das Volk wis­sen, der Islam gehö­re nicht zu Deutsch­land, um dann gleich wie­der zu rela­ti­vie­ren, der Islam nicht — Mus­li­me schon und Weih­nach­ten wird wei­ter gefei­ert, Ostern auch, Pfings­ten sowieso.

Was will uns der neue Hei­mat­mi­nis­ter eigent­lich sagen? Nichts Genau­es weiß man nicht.

Bin gespannt, wer sich als nächs­tes aus der Deckung wagt.