Denglish

Exel­len­te Freeri­de Bin­dung mit stark unter­stüt­zen­der Base und Hi-Back. Asy­m­e­tri­sche Fuß­schlau­fen sor­gen für ein per­fek­tes Flex/Support Ver­hält­nis in jeder Situa­ti­on.” Hä? Aus­ge­rech­net auf einer Sei­te mei­nes Kum­pels lese ich die­sen Wer­be­text, von dem ich annahm, dass es sich um Real­sa­ti­re han­delt. Weit gefehlt. Auf Nach­fra­ge erhal­te ich zur Ant­wort, dass die­ser Kau­der­welsch Begrif­fe aus dem Sport ent­hält, die zum nor­mal sprach­li­chen Umgang der Sze­ne gehört, die zu der jung dyna­mi­schen Ziel­grup­pe zählt.

Salz­stan­gen heis­sen jetzt Salt­letts, wobei ich nicht weiss, zu wel­cher dyna­mi­schen Ziel­grup­pe Leu­te zäh­len, die Salz­stan­gen kau­fen. Mich juckt es ja enorm, die Ver­käu­fe­rin im Laden zu fra­gen: “Sagen sie, wo sind denn hier die Salt­letts ?” War­schein­lich wür­de sie den­ken, ich wäre betrunken.

In Bele­cke pro­du­ziert eine Fabrik Roh­re, am Fir­men­ge­bäu­de der neu­en Hal­le steht in gro­ßen Buch­sta­ben: “Twin Pipes”. Ja und nun? Zwil­lings­pfei­fen, oder was? Was wol­len uns die­se Pfei­fen, äh Wer­be­tex­ter damit sagen? Ste­cken da jetzt zwei Flö­ten im Rohr? Von einer hier nicht näher genann­ten Bau­spar­kas­se gibt es ein Heft mit Tipps rund ums Haus. Das Ding hieß Mosa­ik, was blöd genug war, denn der Titel erin­ner­te mich immer an eine Rom­mé­run­de mit alten Damen. Das hat­ten sich wohl auch eini­ge jun­ge krea­ti­ve Tex­ter gedacht und tauf­ten das Heft um in “House and more”. Den Machern die­ses Blat­tes hät­te ich ger­ne einen eben­so krea­ti­ven Leser­brief geschrie­ben, aller­dings war ich ers­tens zu faul und zwei­tens hät­ten die Redak­teu­re wahr­schein­lich mei­nen Brief mit der Bemer­kung: Umsonst lesen und dann auch noch meckern, abgedruckt.

Dass an einer Rüt­he­ner Tank­stel­le im Ein­gang “open” steht, hal­te ich nun auch nicht mehr für einen Recht­schreib­feh­ler, es kann ja sein, dass die Ziel­grup­pe jun­ger dyna­mi­scher GTI- Fah­rer mit dem Begriff “geöff­net” nichts anzu­fan­gen weiß und vor­bei­fährt. Schön auch der Wer­be­text an einer Par­fü­me­rie: Come in and find out. Komm rein und fin­de raus? Ist in dem Laden viel­leicht ein Irr­gar­ten aus Par­füm­ne­bel, in dem man den Aus­gang nicht mehr fin­det? Sind die Ver­käu­fer so auf­dring­lich, dass der Kun­de ver­zwei­felt den Aus­gang suchen muss?

“Auf der Basis von Blue Spi­rit, unse­rer Unter­neh­mens­kul­tur, sind vor weni­gen Mona­ten die Initia­ti­ven Lin­king Know­ledge und Solu­ti­ons to Cus­to­mers gestar­tet. Lin­king Know­ledge ist Ihnen in Ver­bin­dung mit unse­rem Not Inven­ted Here Award ein Begriff.” Na denn kann uns ja nix mehr pas­sie­ren und wenn ich jetzt den turn around schaf­fe, ein bischen von Katers Whis­kas mit Lifeca­re pro­bie­re, dann feel ich mich tomor­row auch good. Ik sin moje. Good night. (pelo.)