Netzlese

Es gibt sie noch, die Despe­ra­dos im Netz. Word­Press und Co sorg­ten zwar mit den Stan­dard­tem­pla­tes für eine gewis­se Aus­le­se gewag­ter HTML-Sei­ten (lei­der), den­noch stößt man beim Sur­fen im Netz auf die ein oder ande­re Sei­te, die sich aller Gesetz­mä­ßig­kei­ten wider­setzt. Seid gewiss: Auch ihr wer­det gefunden.

Da ist die Heim­sei­te der Fami­lie Kru­pi­cka, deren Web­mas­ter frei­lich durch Abwe­sen­heit glänzt. Die Frame­sei­te (ja sowas gibt‘s tat­säch­lich noch) weist in ihrer Info zur Web­site auf eine offen­sicht­lich anhal­ten­de Bau­stel­le. Die letz­te Ände­rung stammt von 2005. Alle wei­te­ren Ver­su­che und Sei­ten zei­gen so Inter­es­san­tes wie Hoch­zeits­bil­der aus dem Jah­re 2006 und dem gene­rier­ten Hin­wei­se, dass man noch glück­lich ver­hei­ra­tet sei. Immerhin.

http://krupicka.name

Die Sei­te der Fami­lie Blitz-Hoechst immer­hin bemüht sich mit­un­ter dar­um, ihren Besu­chern zu erklä­ren, war­um Sei­ten­be­trie­ber Ger­not Blitz die Sei­te über­haupt ins Netz gestellt hat. Auf gelb brau­nen Kacheln berich­tet der Web­mas­ter vom Som­mer­ur­laub 2018 und sei­ner Lie­be zum SV Darm­stadt 98. Laut Web­sei­ten­be­trei­ber Blitz ver­folgt sei­ne Sei­te kei­ner­lei „poli­ti­sche, reli­giö­se, kom­mer­zi­el­le und welt­an­schau­li­che Zwe­cke“, was einer­seits Hoff­nung macht, aber ander­seits trotz­dem eine Nomi­nie­rung für Despe­ra­do­sei­ten mit sich bringt. Der Nach­satz könn­te als Ent­schul­di­gung an alle Besu­cher gemeint sein, muss er aber nicht: “Da wir alle glück­lich und gesund sind, möch­ten wir die Besu­cher unse­rer Sei­te ein wenig dar­an teil­ha­ben lassen !” 

https://blitzhoechst.lima-city.de

Kult­sta­tus im Netz hat Rein­hard Pfaf­fen­berg, löb­li­cher und umtrie­bi­ger Rent­ner, deren Web­sei­te schon seit Jah­ren online ist und der sei­ne Auf­ga­be dar­in sieht, „leid­ge­prüf­ten Erzie­hungs­be­rech­tig­ten hilf­rei­che Rat­schlä­ge zum Umgang mit jugend­li­chen Rabau­ken zu ertei­len” und über sein „span­nen­des und löb­li­ches Leben zu berich­ten”. Die Sei­te ist offen­sicht­lich als Sati­re gedacht, das hin­dert aber Besu­cher nicht am Schrei­ben von Leser­brie­fen zu Hän­den des Herrn Pfaf­fen­berg. Schön auch die Sei­te Kum­mer­kas­ten, auf der Rein­hard Pfaf­fen­berg zu all­täg­li­chen Pro­ble­men sei­ner Leser Stel­lung nimmt.

http://pfaffenberg.permuda.net