Der Sauerländer ist ja für seine sparsame Konversation bekannt. Das zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen und ist eines der Eigenschaften hier im Sauerland, die ich zu schätzen weiß. Für Außenstehende mag das manchmal etwas befremdlich, unhöflich oder mürrisch wirken, ist aber nicht so gemeint.
Vor allem aber – durch die Art der sparsamen Kommunikation kriegen wir hier im Sauerland eine Menge auf die Kette, was sonst durch unendliches Palaver totgeredet würde. Insbesondere im beruflichen Umfeld hilft das meiner Meinung nach – übrigens gegen jedweden Trend – ungemein. Wenn wir reden, reden wir tachless. Beispielsweise würde die Frage beim Abendessen, ob man satt ist oder vielleicht noch eine Kleinigkeit essen möchte, abkürzt mit:“Willze nochen Butta“. Zack feddich.
Nix palavern – einfache Frage, einfache Antwort. Ein korrekter Satzbau wird weder verlangt, noch ist er notwendig. Für das Bejahen einer Frage reicht: Jau, käh, Verneinung entsprechend: nee.
Beim Besuch meines Hautarztes und chirurgischer Entfernung eines Fibroms fielen von der Begrüßung mal abgesehen: „Morjn“, ganze neun Wörter und ich war mit einem Pflaster auf der Backe entlassen.
„Achtung pikst“
„Jau“
„Geht?“
„Jau“
„Gut, feddich“
„Danke“
„Tschüss“
Mehr ist ja auch nicht nötig, woll?