Custom Rom /e/OS

In den Jah­ren 2018/2019 hat­te ich mich inten­siv mit der Mög­lich­keit alter­na­ti­ver Betriebs­sys­tem auf Android Han­dys, soge­nann­ter Cus­tom-Roms beschäf­tigt.

Mein Bestre­ben war ein Goog­le frei­es Smart­phone, ohne gro­ßen Ver­zicht auf die Din­ge, die mir bei einem Smart­phone wich­tig waren. Vor­ab: es geht, ist aber mit unend­li­chen Mühen behaf­tet, so dass ich am Ende auf­ge­ge­ben habe und mich für ein IPho­ne mit dem Wer­be und Track­ing Blo­cker Adguard Pro und Phio­le im hei­mi­schen Wlan-Netz ent­schie­den habe. Das soll­te zumin­dest die schlimms­ten Aus­wüch­se in Sachen Daten­klau verhindern. 

Die Cus­tom-Rom-Sze­ne ist immer noch sehr aktiv und da ich bei Auf­räu­men ein altes bereits geroo­te­tes Xiao­mie MiMix 2 fand, habe ich die Gele­gen­heit genutzt, mich noch ein­mal inten­siv mit Android und den zahl­rei­chen Able­gern zu beschäf­ti­gen. Zu mei­ner Über­ra­schung wer­den tat­säch­lich noch älte­re Han­dys unter­stützt und noch über­rasch­ter war ich, dass es für mein inzwi­schen 6 Jah­re altes MiMix 2 tat­säch­lich ein Cus­tom-Rom auf Basis des aktu­el­len Android gab, ein­zig die Firm­ware muss­te aktua­li­siert wer­den. Bei der Aus­wahl eines Cus­tom-Roms wur­de ich schnell bei /e/OS fün­dig. Nach einer Instal­la­ti­on per sidel­oad wur­de ich dann ein drit­tes Mal posi­tiv über­rascht. Das Betriebs­sys­tem /e/OS prä­sen­tiert sich superchick.

Es hat unver­kenn­bar etwas von IOS ist aber auf­ge­räum­ter. Imple­men­tiert sind die quell­of­fe­nen Diens­te MicroG, auch ansons­ten ver­zich­tet /e/OS auf die Anbin­dung an Google. 

Eine eige­ne Cloud (muerena.io) kann für die Siche­rung von Fotos, Kon­tak­ten etc. genutzt wer­den. Dazu muss aller­dings die APP Next­cloud instal­liert und ein­ge­rich­tet wer­den. Wie bei ande­ren Clou­dan­bie­tern auch, ist ein gerin­ger Spei­cher­platz (hier 1GB) frei, wer mehr will muss bezahlen. 

Man kann natür­lich auch bei Goog­le blei­ben, da ist das Betriebs­sys­tem groß­zü­gig. Wirk­lich not­wen­dig ist das nicht, da auch ein eige­ner App-Store vor­han­den und mit F‑Droid ist ja noch ein Open-Source App-Store am Start, der ein gutes Sor­ti­ment an Apps bie­tet, die zudem auf Daten­freund­lich­keit unter­sucht werden. 

Hin­ter /e/ OS steht das spa­ni­sche Unter­neh­men Mure­na, dass auch eige­ne Smart­phones anbie­tet. Mure­na ver­spricht mit Nut­zung von /e/OS ein „ent­Goo­gelt” Smart­phone, das stan­dard­mä­ßig kei­ne Daten an Goog­le sen­det. Auf mei­nem MiMix2 läuft es tat­säch­lich gut und der Akku hält ca. zwei Tage. Ich bin begeistert. 

Schwarmintelligenz

Mrs. L miss­fällt die bis auf die Dach­rin­ne über­hän­gen­de Trau­er­wei­de vor unse­rer Haus­tür. Die Rodung des Baums konn­te ich bis­her damit ver­hin­dern, baum­schnitt­tech­nisch dem Gehölz Ein­halt gebo­ten zu haben. In die­sem Herbst aller­dings hat sich in Baum­nä­he unter dem Dach­first am Haus­ein­gang ein Schwarm Wes­pen ein­ge­nis­tet. Beim Ver­such in der Nähe des Wes­pen­vol­kes und deren Hei­mat, den Baum zu beschnei­den, geschwei­ge denn eine Lei­ter auf­zu­stel­len, wur­de ich sehr schnell Zeu­ge der cle­ve­ren Nestverteidigung.
… wei­ter im Text

Herbst


Der Herbst hat­te noch ein paar schö­ne Tage mit ange­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren um die 20 Grad, jetzt aller­dings steigt das Ther­mo­me­ter kaum noch über 10 Grad — im Sau­er­land wird’s frisch 😉

Quo vadis BRD?

Bei den Land­tags­wah­len in Hes­sen und Bay­ern am ver­gan­ge­nen Sonn­tag hat die rechts­po­pu­lis­ti­sche und in Tei­len rechts­extre­me AFD beacht­li­che Erfol­ge erzielt. Alle Erklä­rungs­ver­su­che für die offen­sicht­li­che Wähl­bar­keit einer Par­tei, die dem Natio­nal­so­zia­lis­mus zumin­dest nahe­steht, ver­lau­fen ins Lee­re. Reflex­ar­tig war bei den Öffent­lich Recht­li­chen zu hören, der Wahl­er­folg der AFD beru­he auf dem Wahl­ver­hal­ten des typi­schen älte­ren wei­ßen Man­nes mit gerin­ger Bil­dung. So ein­fach scheint das nicht zu sein. … wei­ter im Text

Anzahl der gespeicherten Entwürfe begrenzen

Wenn in Word­Press ein Ent­wurf gespei­chert wird, legt das Sytem auto­ma­tisch eine Spei­che­rung (Revi­si­on) in der Daten­bank an. Das kann mit der Zeit zu einer Men­ge Daten­bank­müll füh­ren, das sich zwar löschen lässt, ner­vig ist es trotz­dem. Die Anza­jl der Revi­sio­nen lässt sich aber begren­zen. Fol­gen­des Snip­pet muss dafür in die config.php kopiert werden:

define('WP_POST_REVISIONS', 3);

Damit ist dann die Anzahl der zu spei­chern­den Revi­sio­nen auf drei begrenzt. 

Der Maueröffner

33 Jah­re deut­sche Ein­heit, ist da inzwi­schen zusam­men­ge­wach­sen, was zusammengehört?

Wohl eher nicht. Die Löh­ne und Gehäl­ter in Osten sind immer noch unter denen in den west­li­chen Län­dern. Die 35-Stun­den-Woche in der Metall­in­dus­trie ist noch immer nicht flä­chen­de­ckend ein­ge­führt, die Anglei­chung des Ren­ten­werts erst vor weni­gen Wochen voll­zo­gen. Kein Wun­der, dass sich die „Ossis“ als Men­schen zwei­ter Klas­se sehen. Vie­le hadern inzwi­schen wie­der mit der Demo­kra­tie. War der Sozia­lis­mus am Ende viel­leicht die bes­se­re Staatsform?

Carlsen Ver­lag — Der Tag der Deutschen

… wei­ter im Text

Kann Merz Kanzler?

Fried­rich Merz kommt aus dem Sau­er­land und hier sind wir nicht gera­de dafür bekannt, mit der Mei­nung hin­ter dem Berg zu hal­ten. Er kommt aus einer vor­neh­men Sau­er­län­der-Fami­lie in Bri­lon, das hält ihn aber nicht davon ab, sich unsach­lich zu äußern. Wer erin­nert sich nicht an den berühm­ten Bier­de­ckel, wonach angeb­lich bei einer drei­stu­fi­gen Ein­kom­mens­steu­er die gesam­te Steu­er­erklä­rung pas­sen würde.

Merz ist ehr­gei­zig und hat unbe­strit­ten Rede­ta­lent, aber er neigt zu nicht durch­dach­ten Aus­sa­gen. Die Äuße­run­gen über Zahn­arzt­be­hand­lung für abge­lehn­te Asyl­be­wer­ber gehört dazu und es ist nicht sei­ne ers­te Pole­mik. Ob die Anbie­de­rung an AFD-Paro­len eine Tak­tik zugrun­de liegt, mit den Äuße­run­gen mög­li­che AFD-Sym­pa­thi­san­ten zur CDU zu bewe­gen, ist fraglich.

Eher darf ver­mu­tet wer­den, dass der ange­hen­de Kanz­ler­kan­di­dat der CDU unüber­legt han­delt. Mit sei­nen Ver­bal­ent­glei­sun­gen rela­ti­viert Merz letzt­end­lich nur die Poli­tik der Rechts­po­pu­lis­ten; die letz­ten Vor­be­hal­te gegen die AFD könn­ten somit fal­len, ent­we­der beim Wäh­ler oder beim rech­ten Flü­gel der CDU. Die könn­ten sich auf­grund der Äuße­run­gen bestä­tigt füh­len, mit der AFD zusammenzuarbeiten.

Und – er scha­det sich mas­siv sel­ber. Als Kanz­ler­kan­di­dat muss er sich im Griff haben; ein Bun­des­kanz­ler, der Min­der­hei­ten oder Grup­pen stig­ma­ti­siert, ist genau­so fehl am Platz, wie eine Außen­mi­nis­te­rin, die sich stän­dig ver­plap­pert.

Die CDU soll­te sich über­le­gen, ob sie mit einem Kanz­ler­kan­di­da­ten antritt, der mit sei­nen Ent­glei­sun­gen die Gefahr befeu­ert, eine Par­tei zu stär­ken, die der Idee des Völ­ki­schen Natio­na­lis­mus ziem­lich nahe steht.

Stausee Esmecke

Im Sau­er­land gibt es neben den gro­ßen Seen den ein oder ande­ren Stau­see wie den klei­nen Esme­cker Stau­see in Wen­holt­hau­sen. Hier ver­brach­ten wir in der wil­den Jugend­zeit zel­tend nicht weni­ge Wochen­en­den. Noch heu­te füh­ren uns sonn­täg­li­che Motor­rad­tou­ren manch­mal hier­her. An der Sta­ti­on am See, einem klei­nen Cafe oben am See, lässt sich gut Rast machen. Heut­zu­ta­ge aber eher bei Kuchen und Kaf­fee, statt bei Bier und Würstchen;-)

Riester Rente — Ein Erfolg für Versicherungen

Als im Jahr 2004 die soge­nann­te Ren­ten­re­form unter der Regie­rung von SPD und Grü­nen ein­ge­führt wur­de, war das die größ­te Ren­ten­kür­zung in der Geschich­te der Bun­des­re­pu­blik. Es mach­te Ver­si­che­run­gen reich und Rent­ner arm. Der Finanz­jon­gleur Cars­ten Maschmey­er sprach damals von einem „Wachs­tums­markt über Jahr­zehn­te“ und „dem größ­ten Boom, den sie je erleb­te“ für die Finanzdienstleistungsbranche.

Maschmey­er hat­te bei sei­nem Kum­pel, dem dama­li­gen Bun­des­kanz­ler Ger­hard Schrö­der der Ver­si­che­rungs­bran­che Erleich­te­run­gen in Bezug auf die Pro­vi­sio­nen durch­ge­setzt. Schrö­der nahm im Gegen­zug dan­kend 2 Mil­lio­nen Euro von Cars­ten Maschmey­er an, angeb­lich für die Rech­te an sei­ner Biographie.

Am 1. Janu­ar 2005 trat das Alters­ein­künf­te­ge­setz in Kraft, wodurch sechs von elf Kri­te­ri­en weg­fie­len die ein Finanz­pro­dukt erfül­len muss­te, um als Ries­ter-Ren­te staat­lich geför­dert zu wer­den. Das war der Big-Deal für die Ver­si­che­run­gen, die sich fort­an das Ver­trau­en der Anle­ger damit sicher­ten, eine staat­li­che geför­der­te Alters­vor­sor­ge anzubieten.

Das Prin­zip der Ren­ten­re­form, beschö­ni­gend Alters­ein­künf­te­ge­setz genannt, fußt auf drei Säu­len: Zur gekürz­ten gesetz­li­chen Alters­vor­sor­ge soll­te eine betrieb­li­che und eine pri­va­te Alters­vor­sor­ge hinzukommen.

Zwan­zig Jah­re spä­ter bewahr­hei­te­te sich das, wovor eini­ge Exper­ten gewarnt hat­ten. Die Alters­ar­mut nimmt rasant zu und der soge­nann­te „Mit­tel­schicht­bür­ger“ muss im Durch­schnitt mit einer Ren­te von unter 1500 Euro brut­to klar­kom­men, da sich die meis­ten abhän­gig Beschäf­tig­ten eine zusätz­li­che pri­va­te Vor­sor­ge nicht leis­ten konn­ten und können.

Die­je­ni­gen, die sich das Stand­bein der pri­va­ten Alters­vor­sor­ge in Form der Ries­ter-Ren­te leis­ten konn­ten, wur­den aller­dings auch arg getäuscht.

Statt der erhoff­ten Zusatz­ren­te von ein paar Hun­dert Euro gab’s am Schluss meist nur ein paar Euro monat­li­chen Ries­ter-Zuschus­ses. Der Rest des ange­leg­ten Gel­des war schlicht­weg in den Taschen von Ban­ken und Ver­si­che­run­gen gelan­det. Ver­wal­tungs­kos­ten in Höhe von 30 Pro­zent der ein­ge­zahl­ten Gel­der waren bei der Ries­ter-Ren­te kei­ne Seltenheit.

Ver­si­che­run­gen, Vor­stän­de und Aktio­nä­re waren die gro­ßen Gewin­ner der Ries­ter-Ren­te, wäh­rend immer mehr Rent­ner, selbst wenn sie ein gan­zes Leben lang gear­bei­tet haben, sich in die lan­ge Schlan­ge der kos­ten­lo­sen Essen­aus­ga­be bei den Tafeln ein­rei­hen.

Cars­ten Maschmey­er wird der­weil mit einem geschätz­ten Ver­mö­gen von über 1 Mil­li­ar­de Euro als einer der reichs­ten Deut­schen geführt.

Bun­des­kanz­ler a.D. Ger­hard Schrö­der, der Sozi­al­de­mo­krat der das alles ermög­lich­te, wird dem­nächst für 60 Jah­re Mit­glied­schaft in der SPD geehrt.