Nicht erst seit dem Rücktritt des Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg vom Amt des Verteidigungsministers heute, wissen wir: Der Adel leidet. Weniger an Schwund, denn an Reputation und an sich selbst. Vom gemeinen Volk belächelt, bewundert oder bestaunt, hat der Adel in aufopfernder Weise bspws die von Thilo Sarrazin empfohlene Energieeinsparung, bereits in ihren Schlössern umgesetzt. Das zumindest schreibt Gräfin von Brühl in ihrem Buch: „Noblesse oblige — Die Kunst ein adliges Leben zu führen.“
„Zahlreiche Adlige leben selbstverständlich und unverdrossen auf einem Schloss oder in einer steinalten Burg. Angenehm ist das nicht immer. Wer sich nur ein einziges Mal nachts bei eisiger Kälte aus seinem warmen Bett über einen dunklen, endlosen menschenleeren Flur, vorbei an riesigen Ölgemälden mit martialischen Jagdszenen in das Badezimmer gequält hat, um einen Schluck Wasser zu trinken, möchte nie wieder mit einem Schlossbesitzer tauschen.“