Wenn der SPIEGEL mit dem Dalai Lama titelt, das öffentlich Rechtliche Fernsehen zur besten Sendezeit auf allen drei Kanälen über die Dopingaffäre berichtet und die Bild-Zeitung mit Harry Potter auf der Seite eins aufmacht, dann ist die berühmte Sauregurkenzeit endlich da. Und mein Urlaub auch.
Monat: Juli 2007
Wo ist der Verantwortliche?
AKW Krümmel mit Kommunikationsproblemen
Oh Alice
Als seinerzeit die F.A.Z. beim Herausgeber des Nachrichtenmagazins SPIEGEL nachfragte, ob er gewillt sei bei der hauseigenen Werbeaktion „Dahinter steckt immer ein kluger Kopf“ mitzuwirken, soll Augstein geantwortet haben, dass er selber entscheide ob er ein kluger Kopf sei. Alice Schwarzer scheint da weniger Bedenken zu haben. Warum die Jeanne d’Arc der Frauenbewegung sich als Werbeträger ausgerechnet der Bild-Zeitung zur Verfügung stellt, einem Blatt also, dass unter anderem mit barbusigen Damen auf der Titelseite wirbt, scheint das private Geheimnis Frau Schwarzers zu sein. Die Erklärung auf ihrer Internetseite jedenfalls bringt auch nicht so recht Licht in die Gedankenwelt der radikalen Feministin.
via Stefan Niggemeier
Web 2.0 — Das Mitmachnetz
Wo die Einen Bedenken haben, aufgrund digitaler Erfassung auch nur eine Kundenkarte zu nutzen, da schütten andere ihre gesamten Familienstreitigkeiten ins Netz – samt medizinischen Gutachten, Erbverträgen und einstweiligen Verfügungen. Der bizarre Fall, die Öffentlichkeit via Netz am familiären Schmuddelkrieg teilhaben zu lassen gelangt nicht nur wegen der akribischen Erfassung und Veröffentlichung privater Schreiben zu medialer Aufmerksamkeit, schließlich liefert sich keine geringere als die Tochter des Dübelerfinders Arthur Fischer im Internet eine Schlammschlacht mit der eigenen Familie.
Die Leiden des Herrn Schäuble
Bundesinnenminister möchte gezielt töten (lassen)
Man darf gespannt sein wie lange es wohl noch dauert bis die Bundesregierung erkannt hat, dass sie einen Mann als Bundesinnenminister hat der offensichtlich nicht nur physisch eingeschränkt ist. Die Art und Weise jedenfalls, wie Wolfgang Schäuble ständig versucht unter dem Deckmäntelchen der Terrorgefahr die freiheitliche Grundordnung dem Dikat der totalen Überwachung unterzuordenen, ist schon bemerkenswert. Entweder hat der Mann von der deutschen Geschichte nichts gelernt oder aber er weiß nicht was er tut, was zu befürchten ist. Die Aussage im Blog Statler & Waldorf, dass Schäuble nur das vertritt, was der größte Teil der Gesellschaft wünscht, ist ungefähr so relevant, wie die Aussage nach der Frage des Wetters im nächsten Jahr.
Eine gewisse Vorsicht wird man dem deutschen Volk nicht absprechen wollen und so wird die Frage nach einem Sicherheitsbedürfnis immer positiv beantwortet werden. Allerdings ist die Ankündigung einer (möglichen) staatlichen Überwachung eine neue Variante beim Versuch des Aufbaus eines Überwachungsstaats. Unsere Verfassung fußt nicht zuletzt auf der Erkenntnis, dass eine Demokratie nur auf Grundlage einer freien Meinungsäußerung möglich ist; auch deshalb stehen die ersten zwanzig Artikel des Grundgesetzes unter einer Ewigkeitsklausel. Mit dem Wissen, das jeder einzelne nicht nur (nach Schäubles Phantastereien) eine totale Überwachung befürchten muss, sondern die Unschuldsvermutung nicht mehr relevant sein soll, stellt sich die Frage in wie weit der Bürger noch gewillt ist, seine Meinung zu vertreten. Die unsägliche Geschichte des deutschen Naziregimes und die des totalitären Staatssystems der DDR sollten uns eines Besseren belehren.
Schäuble wird in tagesschau-online zitiert:
“Wir müssen darüber reden, ob das Maß an Prävention, das unseren Polizeigesetzen heute schon eigen ist, genügt”, so Schäuble. Eine Möglichkeit seien Auflagen für Gefährder, die nicht abgeschoben werden könnten — etwa ein Kommunikationsverbot im Internet oder mit dem Handy bis hin zu “Extremfällen wie dem so genannten Target Killing”, also der gezielten Tötung von Verdächtigen durch den Staat.
DIW sieht sich umzingelt
Das Deutsche Institut der Wirtschaftsforschung (DIW) ist durch das Bundeswirtschaftsministerium bei der Auftragsvergabe zur Erstellung des halbjährigen Gutachtens zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage ausgeschlossen worden, ebenso erteilte Bundeswirtschaftsminister Glos dem arbeitgebernahen Institut der deutsche Wirtschaft in Köln eine Absage, berichtet handelsblatt.com
Das DIW sieht sich einer Kampagne ausgesetzt und schreibt in einer Presseerklärung dazu:
Das DIW Berlin sieht hierin seine Befürchtung bestätigt, dass die aus linken keynesianischen Kreisen geführte Kampagne gegen den Reformprozess am Institut die Vergabeentscheidung des BMWi beeinflusst hat.
So kann man das natürlich auch sehen, vielleicht lag das DIW aber auch ganz einfach mit seinen Prognosen allzu oft daneben.
Wunderbare Erfindung
Es gibt Dinge, für dessen Erfindung der Erfinder mit einem Nobelpreis bedacht werden müsste. Der Erfinder der Spülmaschine wäre so ein Kandidat. Es gab aber noch reichlich Unerfundenes, die Lücke ist jetzt zumindestens mit der Erfindung … weiter im Text