Das neue Internetportal derwesten.de der WAZ-Gruppe ist gestartet. Insbesondere die Einbindung der verbleibenden Lokalredaktionen ist eine interessante Sache. Rund 800 Redakteure erarbeiten die Inhalte der Seiten. Alle Artikel haben eine Kommentarfunktion, hier knüpft die Chefredakteurin Katharina Borchert konsequent an die Eigenschaften der Weblogs an. Was Wunder, ist sie doch als Lyssa in der Welt der Blogs bekannt.
Monat: Oktober 2007
Unbequeme Wahrheiten
Man muss nicht alles richtig finden, was Alt Bundeskanzler Helmut Schmidt in seiner Amtszeit als aktiver Politiker zu verantworten hatte. Vielleicht ist einiges, bspws. der NATO-Doppelbeschluss, für den sich Schmidt maßgeblich einsetzte, auch nicht richtig verstanden worden. Vielleicht ist es aber auch einfach so, dass man als „Politrentner“ ohne Konventionen, mit reichlichhaltiger Erfahrung auch da glaubhaft Kritik üben darf, wo die Schmerzgrenze des Konsens ansonsten erreicht wäre. Helmut Schmidt im SPIEGEL zu militärischen Auslandseinsätzen und öffentlichen Ratschlägen:
„Was die inneren Angelegenheiten anderer Staaten betrifft, so hat unsere Regierung weder den Russen, noch den Amerikanern und schon gar nicht den Chinesen öffentliche Ratschläge zu geben. Seit wann wissen wir Deutschen denn, was ein Rechtsstaat ist und wie eine Demokratie zu funktionieren hat? Wo kommen wir eigentlich her? Wir kommen von Adolf Nazi her, von Tirpitz, von Ludendorff, von Wilhelm II., von Bismarck. Und jetzt schwingen wir uns plötzlich auf und belehren China, wie es mit den tibetischen Buddhisten umzugehen habe?“
In Ostwestfalen
Wenn in einer ostwestfälischen Kneipe Deftiges zum Abendbrot angekündigt ist und man festestellt das der Wirt in dieser Kneipe ob seiner Körperfülle quer durch die Tür gehen muss, sollte man die Flucht ergreifen; oder einen guten Magen haben. Konfrontiert mit Unmengen Kartoffeln jeglicher Zubereitungsform, Schnittchen und handtellergrossen Schnitzeln, triefend vor Butter, ist es ratsam den gutgemeinten Ratschlag vom Wirt: “Schnäpsgen danach”, anzunehmen, so man nicht platzen will.
Hindenburg als Nußknacker
Marion Gräfin Dönhof erinnert sich in ihrem Buch “Kindheit in Ostpreußen” an den damaligen Generalfeldmarschall von Hindenburg:
“Er war groß und schwer, ging ziemlich steif mit merkwürdig kurzen Schritten und glich mit seinem Schnurrbart eher einem Nußknacker, wie ich ihn einmal in einem Bilderbuch gesehen hatte, als jenem göttergleichen Helden meiner Vorstellung.”
Amerikanische Webseiten mit Humor
“[..]Uns gehört auch der ganze Code, der HTML-Code eingeschlossen, sowie die Inhalte. Wie Sie vielleicht wissen, können Sie sich den HTML-Code in einem Standardbrowser anzeigen lassen. Wir gestatten es Ihnen jedoch nicht, den Code anzusehen, denn wir sehen ihn als unser gesetzlich geschütztes, geistiges Eigentum an.[..]”
Auszeichnung für Datenkraken
Viele hätten ihm es gegönnt, dennoch, Wolfgang Schäuble bekommt keinen Preis. Die Initiatoren des Bigbrother Award, der Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e.V.” , die den Antipreis bereits seit dem Jahr 2000 vergeben, begründeten ihren Entschluss mit der “[..] “Befürchtung, dass Schäuble die Verleihung des BigBrotherAwards als besonderen Ansporn verstehen könnte, seinen Sicherheitsextremismus noch zu verstärken”[…]. Vor dem Hintergrund, dass Schäuble nicht nur einen Drang zur Dramaturgie, sondern offensichtlich den Bezug zur Realität verloren hat, ist die Entscheidung nur allzu verständlich.
Seltsam
Oops, und ich dachte bislang zuviel Schokolade wäre der größte Feind der Kinder:
“Aber der Feind Nr. 1 der Kinder ist die Zeitschrift BRAVO, die jede Woche mit einer Auflagenstärke von 800.000 Exemplaren erscheint.”
Landestrojaner
Das dürfte interessant werden. Laut spiegel online hat das bayrische LKA mittels Trojaner auf private Festplatten zugegriffen, um Internet-Telefonate zu belauschen. Das Innenministerium begründet die Rechtmäßigkeit der Aktion mit einer eigenen Interpretation des Telekommunikationsgesetzes:
“Da es sich um die Kontrolle des Fernmeldeverkehrs handle, gelte dafür die gleiche Grundlage wie für das Abhören von Festnetz- oder Handy-Telefonaten. Auch alle dazu notwendigen Eingriffe — hier nun das Installieren eines Trojaners — seien daher abgesichert.”
Hasta la Vista
Bei der Suche nach einem schnellerem Rechner stosse ich immer wieder auf das unvermeidliche Windows Vista. Allerdings gibt’s noch Hoffnung:
“PC-Hersteller wie Hewlett-Packard und Dell könnten ihre Computer bis zum 30. Juni 2008 mit XP statt mit Vista ausstatten”, schreibt tagespiegel.de
Aber was ist mit den unzähligen Updates? Die Lösung naht voraussichtlich im ersten Quartal 2008:
“Auch mit dem SP3 wird es wieder möglich sein, zusammen mit einer XP-CD ein Komplettpaket zu bauen, mit dem sich XP zusammen mit dem SP3 in einem Rutsch installieren lässt.” meldet heise.de, glücklicherweise zu meiner Erleichterung und der Gewissheit nicht auf dieses dämliche neue Betriebsystem umsteigen zu müssen.