Jahrhundert im Bild

Das Pho­to­ar­chiv des ame­ri­ka­ni­schen Medi­en­ma­ga­zins Live ist von Goog­le ins Netz gestellt wor­den. Nach Jah­ren geord­net kann man sich hier durch die Höhe­punk­te der Geschich­te kli­cken. Dabei sind Fotos wie das des Fuß­ab­drucks Buzz Aldrin bei der ers­ten benann­ten Mond­lan­dung 1969 eben­so wie der legen­dä­re Kampf Joe Fra­zier gegen Moham­med Ali 1971 in New York. Die Fotos sind selbst­ver­ständ­lich nicht unter CC lizen­siert, das Copy­right liegt bei dem Medi­en­un­ter­neh­men Time War­ner. Also bes­ser nicht auf die eige­ne Sei­te stel­len, das könn­te teu­er werden. 

HDR Bilder

Mit der High Dyna­mic Ran­ge Foto­gra­phie las­sen sich erstaun­li­che Ergeb­nis­se erzie­len. HDR beruht dar­auf, meh­re­re Auf­nah­men mit ver­schie­de­nen Belich­tun­gen zu machen. Mit­tels Soft­ware wird für jeden unter­schied­li­chen Hel­lig­keits­be­reich des Bil­des die opti­mal belich­te­te Ver­si­on ver­wen­det. Das im Ergeb­niss erreich­te Kon­trast­ver­hält­niss ist ca. zwei­hun­dert mal so hoch wie das eines nor­ma­len Fotos.
In die­sem Fall habe ich die freie Soft­ware von qtpfsgui.de verwendet.

Das Vor­ge­hen ist rela­tiv ein­fach. Die Kame­ra muss einen manu­el­len Modus haben, das Motiv muss “ruhen”, d.h. kei­ne Bewe­gun­gen von Per­so­nen, Autos oder durch Wind beweg­te Gegen­stän­de. Die Kame­ra auf einem Sta­tiv befes­ti­gen. Das auf­zu­neh­men­de Motiv mit Blen­de 8–11 (Schär­fen­tie­fe soll­te rela­tiv groß sein) min­des­tens drei Mal abbil­den. (Unter — Über und Nor­mal­be­lich­tet). Die Soft­ware setzt anschlie­ßend die Bil­der mit den ver­schie­de­nen Belich­tun­gen zusammen.
Update 20.51 Uhr:Die Sei­te stuckincustoms.com zeigt, wel­che Kunst­wer­ke mit HDR mög­lich sind. 

Das Ende der Monarchie

Phil­ipp Schei­de­mann (SPD, Vor­sit­zen­der der Reichstagsfraktion)
Per­sön­li­cher Bericht über den 9. Novem­ber 1918 (aus dem Jahr 1924)

„Am 9. Novem­ber 1918 glich der Reichs­tag schon in den Mor­gen­stun­den einem gro­ßen Heer­la­ger. Arbei­ter und Sol­da­ten gin­gen ein und aus. Vie­le tru­gen Waf­fen. Mit Ebert [SPD-Vor­sit­zen­der] und ande­ren Freun­den saß ich hung­rig im Spei­se­saal. Es gab wie­der nur eine dün­ne Was­ser­sup­pe. Da stürm­te ein Hau­fen von Arbei­tern und Sol­da­ten in den Saal, gera­de auf unse­ren Tisch zu. ‘Kom­men Sie mit uns.´ (…) Ich wehr­te ab. ‘Drau­ßen ste­hen Tau­sen­de, die ver­lan­gen, dass Sie reden.´ Dut­zen­de rede­ten auf mich ein, bis ich mit ihnen ging. Die gro­ße Wan­del­hal­le zeig­te ein dra­ma­tisch beweg­tes Bild. Geweh­re waren wie Pyra­mi­den zusam­men­ge­stellt. Vom Hofe her­auf hör­te man Pfer­de­ge­trap­pel und Gewie­her. In der Hal­le schie­nen Tau­send gleich­zei­tig zu reden und zu schrei­en. Wir gin­gen eili­gen Schrit­tes dem Lese­saal zu. Links und rechts von mir rede­ten mei­ne Beglei­ter auf mich ein. Zwi­schen dem Schloss und dem Reichs­tag – so wur­de ver­si­chert – beweg­ten sich unge­heu­re Men­schen­mas­sen hin und her. ‘Lieb­knecht [USPD/Spartakusbund] will die Sowjet­re­pu­blik aus­ru­fen.´ (…) Schon stand ich im Fens­ter. Viel­tau­sen­de von Armen reck­ten sich, um die Hüte und Müt­zen zu schwen­ken. Dann wur­de es still, ich sprach nur weni­ge Sätze:

Quel­le: IG Metall und His­to­ri­sches Muse­um Berlin