Augen auf, trotz Müdigkeit

Ich hab‘ mich immer schon gefragt, wie wohl in der Poli­tik bei so vie­len ver­schie­de­nen Mei­nun­gen Kon­sens für einen trag­fä­hi­gen Kom­pro­miss her­ge­stellt wer­den kann. Der SPIEGEL schreibt dazu in der Aus­ga­be die­ser Woche:

“Müdig­keit macht Poli­tik erst mög­lich. […] Poli­tik ist ein ein­fa­ches Spiel: es sit­zen vie­le Men­schen um einen Tisch her­um, und am Ende gewinnt der, der am längs­ten wach bleibt.”

Bastelstunde

Für Bas­tel­freun­de lohnt der Klick auf die Sei­te ravensblight.com. Aller­lei zum Sel­ber­ma­chen aus Papier bie­tet die Sei­te für den Bast­ler. Alle Gegen­stän­de las­sen sich als Papier­bo­gen aus­dru­cken. Für die Fes­tig­keit lohnt es sich, den aus­ge­druck­ten Bogen auf Pap­pe zu kle­ben. Dann aus­schnei­den und zusam­men­kle­ben. Für Freun­de des schwar­zen Humors hat die Sei­te Bas­tel­bö­gen für Mini­sär­ge zum Sel­ber­ma­chen. Der Web­mas­ter, weil neu­gie­rig, hat den Sarg oben in aller Kür­ze der Zeit gefer­tigt. Das gan­ze geht natür­lich noch wesent­lich ordent­li­cher und mit Pap­pe ver­klebt, durch­aus als Behäl­ter, ent­we­der für einen maka­be­ren Scherz oder tat­säch­lich für die Beer­di­gung von Haus­klein­tie­ren brauch­bar. Auch als ulti­ma­ti­ve Mah­nung für was auch immer, dürf­te der Mini­sarg durch­aus dien­lich sein. 

Einzweckseiten

Neben den viel­fach über­frach­te­ten Web­por­ta­len, wo neben der Wer­be­ein­blen­dung in der Side­bar mehr Links unter­ge­bracht sind, als Wör­ter im Haupt­text sind, gibt es tat­säch­lich noch die ganz ein­fa­chen Sei­ten mit einer kla­ren Bot­schaft, ein oder zwei Bil­dern und ansons­ten nichts. Also so, wie mei­ne Gene­ra­ti­on vor 15 Jah­ren die ers­ten pri­va­ten Web­sei­ten mit HTML zusam­men­ge­bas­telt hat. Nun, die guten alten Zei­ten sind vor­bei, aber die ein­fa­chen Sei­ten gibt’s noch, bspws. die Sei­te, die eine der wich­tigs­ten Fra­gen kind­li­cher Wis­sens­neu­gier befrie­digt: Ist heu­te Weih­nach­ten?. Oder die nach der der­zei­ti­gen Anzahl von Men­schen im Welt­all. Ob es die FDP noch gibt, beant­wor­tet die­se Sei­te . Und wem das alles zuviel Non­sens ist, der folgt dem Rat der Sei­te: Soll ich ein Bier trin­ken gehen?
Quel­le: faz.net

Skyfall

„Wir sind uns noch gar nicht vor­ge­stellt wor­den“, bemerkt Bond fast am Ende des Films. „Ich hei­ße Money­pen­ny“, ant­wor­tet die Dame, die Bond am Anfang des Films ver­se­hent­lich fast getö­tet hät­te. Und wenn auch sonst zu wenig, hier blitzt er auf, der bri­ti­sche Humor:“ Da kann ich mich jetzt siche­rer füh­len, wenn Sie in den Innen­dienst gewech­selt haben“, bemerkt Bond trocken.

Es sind auch die klei­nen Din­ge, die die­sen Film zu einem ech­ten Klas­si­ker machen. Der 23. James Bond Film ist zugleich Jubi­lä­ums­aus­ga­be zu 50 Jah­re James Bond. 1962 star­te­tet mit “007 jagt Dr. No”, Sean Con­nery als Ur-007 in den Kinos. Und so sind als Remi­nis­zenz an die Bond Rei­he eini­ge klas­si­sche Ele­men­te in Sze­ne gesetzt wor­den, die der Nicht Bond Fan viel­leicht nicht auf den ers­ten Blick erken­nen mag, die den Bond Fan aber dafür umso mehr erfreu­en, wie bspws. den wohl­wol­len­den Blick an die Bar­kee­pe­rin, den berühm­ten Wod­ka Mar­ti­ni exakt geschüt­telt und nicht gerührt zu haben, oder Bonds Auto­wech­sel zum Klas­si­ker in der Bond Auto Rei­he, dem Aston Mar­tin DB 5, der erst­mals 1964 in “Gold­fin­ger” zum Ein­satz kam.

Gut das sind Klei­nig­kei­ten und natür­lich geht der neue Bond auch, oder trotz eini­ger Erin­ne­run­gen an 50 Jah­re 007 sei­ne eige­nen Weg – das war inso­fern mutig, als das der Film die­ses Mal an das Ver­gäng­li­che erin­nert, wel­ches im fort­ge­schrit­te­nen Alter Bonds als Ver­falls­gren­ze ob des lie­der­li­chen Umgangs mit dem Hel­den­kör­per daher­kommt und sich am, im Trai­ning aus der Pus­te kom­men­den Haupt­dar­stel­ler Dani­el Craig mani­fes­tiert. In “Sky­fall” fie­bert der Zuschau­er bis zum Ende mit, ob Bond mit der­art schlech­ter kör­per­li­cher Kon­sti­tu­ti­on und zit­tern­den Hän­den an der berühm­tem Walt­her PPK, tat­säch­lich in der Lage ist, die Böse­wich­ter der Welt zu besiegen.

Bond wäre nicht Bond, wenn das nicht gelän­ge. Und so ist “Sky­fall” zwar ein­mal mehr ein Action­film mit kla­rer Bot­schaft und Abgren­zung zwi­schen Gut und Böse, aber genau das erwar­tet der Zuschau­er ja auch vom Agen­ten sei­ner Majes­tät mit bri­ti­scher Cool­ness und maß­ge­schnei­der­tem Anzug.