Wahr und Unwahr XII

Wahr ist, dass unser Innen­mi­nis­ter schär­fe­re Geset­ze zur Über­wa­chung der Bevöl­ke­rung auf den Weg brin­gen will.

Unwahr ist, dass er als Argu­men­ta­ti­ons­hil­fe ein­mal in der Woche den Not­stand aus­ru­fen las­sen will.

Wahr ist, dass die Bun­des­re­gie­rung eine Voll­ver­schleie­rung von Frau­en ver­bie­ten las­sen will.

Unwahr ist, dass die katho­li­sche Kir­che vor­sorg­lich Ver­fas­sungs­be­schwer­de ein­ge­legt hat.

Wahr ist, dass Tho­mas de Mai­zie­re Kame­ras mit Gesichts­er­ken­nungs­soft­ware an beleb­ten Orten instal­lie­ren las­sen will. Wahr ist auch, dass die­se Gesichts­er­ken­nungs­soft­ware sogar Emo­tio­nen erken­nen kann.

Unwahr ist, dass der Bun­des­in­nen­mi­nis­ter in dem Fall auf die Gesichts­er­ken­nung ver­zich­ten will, da er befürch­tet, auf­grund feh­len­der Emo­tio­nen täg­lich ver­haf­tet zu werden.

Große Klappe

In der Bun­des­re­pu­blik gibt es ca. 45 Mio. zuge­las­se­ne Autos. Ein Groß­teil davon dürf­ten Kom­bis sein. Wie­der­um ein Groß­teil älte­re Bau­jah­re, die exakt der Mar­ke, der Far­be und dem Aus­se­hen mei­nes Autos entsprechen.

Aus­se­hen ist dabei rela­tiv, ich jeden­falls sehe kaum noch Unter­schie­de in Form­spra­che und Design, was ins­be­son­de­re die Find­bar­keit auf Park­plät­zen zuwei­len beeinträchtigt.

Letzt­end­lich hilft der Funk­schlüs­sel bei der Suche; das Auto was nach Drü­cken des Funk­schlüs­sels auf­geht, ist auch meist das meine.
Am Frei­tag jeden­falls ste­he ich vor der Heck­klap­pe [m]eines Kom­bis und ver­su­che mit immer zuneh­mend hek­ti­schen Öff­nungs­ver­su­chen, das Schloss zur Auf­ga­be des sper­ri­gen Ver­hal­tens zu bewegen.

Nach ca. drei Minu­ten ergeb­nis­lo­sen Drü­ckens des Funk­schlüs­sels bei gleich­zei­tig beherz­tem Rei­ßen an der Heck­klap­pe und wie­der­hol­tem Flu­chen über die „Drecks­kar­re“, höre ich links hin­ter mir den Satz:“ Wenn die Heck­klap­pe nicht auf­geht, hat das durch­aus sei­ne Berech­ti­gung, das ist näm­lich mein Auto.“

Ich hab’ doch niemandem geschadet

Es gibt die­se meist dum­men Sät­ze, die in ihrer Wir­kung aller­dings ver­hee­rend sind. Gewöhn­lich sind es Sät­ze die mit „Ich“ begin­nen. Oft wer­den die­se Sät­ze von Men­schen aus­ge­spro­chen deren Hori­zont tat­säch­lich kaum über das „Ich“ hinausgeht.

Das macht sol­che Sät­ze, bzw. die Taten dazu nicht weni­ger verhängnisvoll.

Häu­fig sol­len sol­che Sät­ze eine Art Ent­schul­di­gung sein, aller­dings macht es die Ver­ach­tung für das Gesag­te nur noch größer.

Im Blog rea­don­my­dear hat der Autor Hin­ter­grund und Wir­kung des Sat­zes: „Ich habe doch nie­man­dem gescha­det“, mit der Geschich­te, die Sta­si am Küchen­tisch, sehr schön verdeutlicht.