Schützenfest

Das Netz­kind ver­sucht ihre Cou­si­ne via whats­app zum Schüt­zen­fest­früh­schop­pen zu animieren.

Netzkind: Möchte jemand morgen mit zum Frühschoppen?

Cousine: Wieso frühschoppen? Ist doch Schützenfest, da gibt's doch gar nichts zu kaufen

Netzkind: Frühschoppen heißt morgens Bier trinken

Cousine: Ach so, der Ausdruck war mir fremd

Ratschlag für Jungvermählte

"Gerät man mit der jungen Braut in Streit, so gebe man nach. Nicht, weil der Klügere nachgibt. Dies ist ein durchaus falscher Satz. Man gebe vielmehr nach, weil dieses eine gute Übung für die Zukunft ist. Man glaubt, daß es richtig sei, schon auf der Hochzeitsreise zeigen zu müssen, daß man Herr im Haus ist. Erstens ist man auf der Reise nicht im Haus, und zweitens lacht jede Frau über solche Versuche, ihr die Herrschaft zu nehmen."

Juli­us Stet­ten­heim — Der moder­ne Knigge

Die Laus

Bild unter CC BY-NC von: Clau­dio Grat­ton, Uni­ver­si­ty of Wisconsin
Aus mei­ner Sicht gibt es in der Natur völ­lig über­flüs­si­ge Gat­tun­gen und wenn sie dann noch am fal­schen Ort sind, möch­te man “über­flüs­sig” zum Super­la­tiv stei­gern. Allein — eine Stei­ge­rungs­form gibt es nicht.

Mücken im Schlaf­zim­mer, Flie­gen im Bier­schaum sind gän­gi­ge Meta­phern zu „über­flüs­sig.“ Läu­se an Pflan­zen fällt mir momen­tan noch ein, da der aku­te Zustand — also die Laus, nicht der Zustand, der­zeit unse­re Lupi­nen bewohnt.

Myria­den von Läu­sen dezi­mie­ren die wirk­lich schö­ne Ansamm­lung bun­ter Lupi­nen im Garten.

Das sieht nicht nur unschön aus, son­dern lässt nach geta­nem Werk hin­ge­rich­te­te Pflan­zen zurück, die nicht so aus­se­hen, als wür­den sie sich jemals wie­der erholen.

Beim rigo­ro­sen Vor­drin­gen in den durch die gemei­ne Blatt­laus annek­tier­ten Gar­ten­ab­schnitt schließ­lich, ste­he ich in einer Wol­ke auf­ge­scheuch­ter pflan­zen­sau­gen­der Insekten.

Ich kann nur hof­fen, dass ich die bio­lo­gi­sche Unter­ord­nung der Gat­tung Schna­bel­ker­fe nicht absor­biert habe – dann käme dem Sprich­wort: „Laus über die Leber“ gelau­fen näm­lich eine ganz neue Bedeu­tung zu.