Wer Besitzer einer Katze ist kennt das: Zur nachtschlafenden Stunde möchte
das Tier raus in den Garten. Mit permanentem Miauen und Kratzen am
Wohnungsmobilar macht der Stubentiger auf sich aufmerksam, um auf Beutezug gehen
zu können. Das Prozedere macht der Katzenliebhaber eine Zeit lang mit.
Irgendwann ist allerdings der geduldigste Tierfreund derart genervt, der
Pförtner für die Katze zu sein, dass er sich entschließt eine Katzenklappe zu
installieren.
Rein technisch gesehen ist so eine Katzenklappe nichts anderes als ein Loch
in der Tür, dessen Rahmen einhergeht mit einer Schwingklappe aus Plastik,
zwanzig mal zwanzig Zentimeter groß. Durch diese kann die Katze jederzeit ins
Haus oder aus dem Haus heraus. Da die Katze von Natur aus ein schlaues Tier ist,
wird sie innerhalb kürzester Zeit lernen, die Klappe mit dem Kopf oder mit der
Pfote zu öffnen und das ewige Scharren zwecks Freigang entfällt. Im Sommer
allerdings kann es passieren, dass Ihnen ihr Lieblingstier nächtens die Mäuse
durch die Katzenklappe schleppt. Das alleine wäre nicht weiter schlimm, wenn
das erwachte Raubtier einen Beuteplatz hat, wo es die Mahlzeit genüsslich
sezieren und fressen kann. Da die Katze aber einem Spieltrieb folgend ihre
Beute an einen Ort bringen möchte, wo sie mit dem Fang spielen kann, kann es
nach Inbetriebnahme der Katzenklappe sein, dass der Katzenfreund des öfteren
auf nächtlichen Mäusefang in der Wohnung gehen muss. Das wiederum
erfreut die Katze, weil sie annimmt, dass Herrchen aus reinem Spaß am Spiel
nachts halbnackt mit einem Kescher bewaffnet durchs Haus flitzt, um das
Beutetier zu fangen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ein
eingeschleppter Maulwurf nicht halb so viel der Anstrengung bedarf, da er blind
ist und wie ein Spielzeugauto mit eingebautem Sensor die Richtung wechselt,
sobald er irgendwo anstößt. Es bedarf also nur einer kurzen
Wahrscheinlichkeitsberechnung, um sich in die richtige Position zu begeben und
das Vieh mittels Eimer einzufangen. Wenn Sie dann noch ihren Nachbarn ärgern
wollen, lassen sie den Maulwurf auf seinem gepflegten Rasen laufen.
Aber zurück zur Katzenklappe. Das Teil ist aus Plastik und sitzt
mittels zweier angegossenen Bolzen in entsprechenden Bohrungen in einem Rahmen
unten in der Tür. (Nur wenn sie alles richtig gemacht haben, sollten sie ein
Loch oben in die Tür gesägt haben, empfiehlt sich die Haltung von fliegendem
Getier)
Diese Klappe wird natürlich auf die Dauer arg beansprucht. Zu Anfang mit aller
gebotenen Vorsicht, wird das Fellbündel schon bald einer Tomahawk gleich durch
die Katzenklappe schießen, zumal, wenn zwei Katzen das Haus bewohnen und die
beiden sich gegenseitig jagen. Die Plastikklappe fliegt also irgendwann mit
lautem Knall bis in die Waschküche und das Katzenvieh guckt so verstört, als
vermute es ein noch größeres Tier hinter sich in den Keller schießen. Kurz
und gut, fortan haben Sie ein Loch in der unteren Hälfte der Kellertür und
wenn es nicht gerade Sommer ist, zieht's aus jenem Loch wie Hechtsuppe. Eile ist
also geboten den Schaden mittels Kauf und Einbau einer neuen Katzenklappe zu
beheben. Meiner besseren Hälfte sei Dank, herausgefunden zu haben, dass es die
Plastikklappe auch einzeln zu kaufen gibt, ohne den Rahmen neu zu gestalten.
Wenn ich gezwungen wäre, vier mal im Jahr ein neues Loch in eine Metalltür für
eine Katzenklappe zu sägen, könnten wir die Tür gleich auflassen,
das wäre auf die Dauer billiger.(pelo.) |