Manchmal lohnt sich das frühe Aufstehen ja tatsächlich. Heute Morgen zeigte sich das Wetter in allerbester Vorfrühlingslaune, auch wenn es mit 2° doch noch etwas kalt war, der Sonnenaufgang jedenfalls war es wert im Bild festgehalten zu werden.
Autor: Peter Lohren
Kriegsrhetorik
Man durfte gespannt sein, wann der erste Politiker eine Kriegsführung auf russischem Gebiet fordert, jetzt ist es soweit. Der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter fordert: “Der Krieg muss nach Russland getragen werden.”
Er dürfte damit auf einer Linie mit dem französischen Präsidenten sein, der ja bereits vor ein paar Tagen die von Bodentruppen ins Spiel brachte. Argumentiert wird damit, dass man Putin unterstellt, seine Machtgelüste auch auf Europa auszuweiten und nach der Ukraine weitere Ostgebiete und danach Europa zu vereinnahmen. Das ist insofern schon Unsinn, weil auch Putin nicht über unendlich viele Kriegsressourcen verfügt. Aber diese Narrative sind notwendig, um die Bevölkerung auf Kriegskurs zu trimmen.
Die mentale Annäherung an den Kriegsfall läuft im Übrigen immer gleich ab. Dort der teuflische Aggressor, hier die Guten, die ja eigentlich keinen Krieg wollen, der Gegner zwingt uns dazu. Wer sich für Frieden einsetzt, hat nichts verstanden, ist feige oder ein Putinfreund. Sogar der Papst kommt nicht ungeschoren davon, obwohl er, sozusagen von Amts wegen, eigentlich nur zu Friedensverhandlungen aufgefordert hat.
Ex-Oberst Kiesewetter dürfte als ehemaliger Militärangehöriger ziemlich klar sein, was passieren sollte, wenn die Ukraine Russland mit deutschen Waffen angreift. Die Situation würde in kürzester Zeit eskalieren und Europa stünde in einem Krieg mit Russland. Die Argumentation ist dabei genauso perfide wie berechenbar und – klar Leitdoktrin vieler Militärs: Angriff ist die beste Verteidigung.
Der von der Politik als „Experte“ gehandelte Kiesewetter spricht sich offen dafür aus, massenhaft Infrastruktur in Russland zu zerstören. Die Lieferung des Marschflugkörpers Taurus soll dabei helfen.
„Wir müssen alles tun, dass die Ukraine in die Lage versetzt wird, nicht nur Ölraffinerien in Russland zu zerstören, sondern Ministerien, Kommandoposten, Gefechtsstände“, betont er.
Es ist nicht so, dass Oberst a.D. Kiesewetter die Gefahr eines Flächenbrands nicht sehen würde, bei dem am Ende der 3. Weltkrieg stehen könnte.
Mit einem Angriff auf Russland will er der russischen Bevölkerung klarmachen, dass „sie einen Diktator hat, der die Zukunft Russlands opfert, der die Zukunft der russischen Jugend, auch der ethnischen Minderheiten opfert“. Das Land trage „im Grunde genommen den Krieg in die Welt“.
Mit Politikern vom Schlage Kiesewetter, Hofreiter, Strack-Zimmermann jedenfalls muss die Bevölkerung der Bundesrepublik auf alles gefasst sein — auch auf einen Ernstfall.
textrebell.de
Der Randblog ist ab sofort unter textrebell.de zu erreichen. randblog.de wird auf diese Seite (hoffentlich) umgeleitet.
Ostwind
Noch ist es hier im Sauerland ziemlich kalt, der Ostwind verstärkt die gefühlte Temperatur auf die Notwendigkeit von Schal und Mütze. Das einzige Grüne sind bislang die Flecken Wiese auf dem Feldweg. Auf der anderen Seite hat das Wetter auch noch zehn Tage Zeit bis es der Jahreszeit gerecht wird. Noch ist schließlich Winter und zumindest sind wir um diese Zeit nicht mehr eingeschneit.
Zwei Jahre Ukraine Krieg – Was hat’s gebracht?
Vor zwei Jahren marschierten Putins Truppen in die Ukraine ein, um dort eine militärische Spezialoperation zu führen, wie Wladimir Putin den Angriffskrieg nannte.
Von Anfang an hatten führende Militärs vor einer militärischen Aufrüstung der Ukraine gewarnt. General Vad argumentierte damals, dass die Ukraine diesen Konflikt nicht gewinnen könne und dass er in einem langen Zermürbungskrieg mit viel Leid, Toten und Zerstörung enden werde.
… weiter im Text
Drewer Steinbruch
Die Drewer Steinbrüche sind ein ca. 10ha großes Naturschutzgebiet hier sozusagen vor unserer Haustür. Im 19. Jahrhundert wurde hier Kalkstein für den Straßenbau gewonnen, Mrs. L’s Großvater hat dort noch gearbeitet. Das Gebiet besteht aus zwei Steinbrüchen, wobei nur ein Krater mit Wasser vollgelaufen ist. Man hat bei einer Sprengung eine Quelle erwischt, die den Krater sehr rasch volllaufen ließ.
Der Erzählung nach hätten bis 1997 immer noch die Hütten des Abbruchunternehmens unten am Grund gestanden. Das Wasser ist übrigens leicht salzhaltig. Hier habe ich Schwimmen gelernt, die ersten Mutproben mit Springen aus der Felswand hinter mich gebracht und so manche laue Sommernacht oberhalb des Steinbruchs verbracht.
Die Stadt hat immer wieder versucht, das Gelände zu sperren, was uns als Jugendliche herzlich wenig interessierte. Ich erinnere mich, das einmal sogar zwei Dorfsheriffs am Rand des Gewässers standen und wir nicht aus dem Wasser wollten.
Erst der Hinweis, dass, wenn wir nicht rauskommen würden, unsere Klamotten zur Abholung in Badehose im örtlichen Polizeirevier bereit lägen, zeigte Wirkung. Mehr als eine mündliche Ermahnung war sowieso nicht zu erwarten, die Exekutive war damals noch praktisch veranlagt, meist waren die Polzisten eh dem erweiterten Bekanntenkreis zuzurechnen.
Jedenfalls war 1997 endgültig Schluss mit den Badefreuden. Die Bezirksregierung Arnsberg erklärte die Steinbrüche zum Naturschutzgebiet und nach Entrümpelungsaktionen durch Taucher wurde das Gelände samt Gewässer durch massive Metallzäune geschützt. Seitdem fühlen sich verschiedene Felsbrüter und andere Vogelarten dort heimisch. Die zahlreichen Kormorane und Fischreiher versorgen sich aus dem Teich, in dessen Quellwasser sich zahlreiche Fische wohlfühlen. Heute ist nur noch ein Blick von oben durch einen Container mit massiver Vergitterung möglich. Dort ist auch das Bild entstanden.
Wieder ein Abenteuerspielplatz für Kinder und Heranwachsende weniger, wobei ich denke, dass bei der heutigen Helikoptererziehung, Eltern ihre Kinder wegsperren würden, wenn sie wüssten, dass ein Steinbruch mit Felswänden von gut zwanzig Metern Höhe zum Stelldichein oberhalb der Abbruchkante in lauen Sommernächten einlädt.
Gerichtsdrama „Sie sagt. Er sagt.“
Vor einigen Jahren wurde ich bei Gericht geladen, um bei der Entscheidungsfindung zu einem Fall sexueller Belästigung am Arbeitsplatz mitzuhelfen. Der Beklagte, ein Vorarbeiter einer Reinigungsfirma, soll eine Mitarbeiterin in einer Wäschekammer belästigt haben. Der Mann bestritt die Vorwürfe vehement. Er gab jedoch zu, der Frau in die Wäschekammer gefolgt zu sein, um ihr Anweisungen zu geben. Die Tür zur Wäschekammer schloss er aus Gewohnheit hinter sich. Was hinter dieser Tür wirklich passiert ist, erschloss sich der Kammer nicht.
Erschwerend hinzu kam, dass die Klägerin nicht anwesend war und somit auch nicht befragt werden konnte. Einzig ihre Aussage, sie sei vom Vorarbeiter bedrängt und angefasst worden, war aktenkundig. Es ließ sich nicht feststellen, wer von beiden nun die Wahrheit sagte.
Gestern wurde im ZDF das gelungene Kammerspiel “Sie sagt. Er sagt”, nach dem Drehbuch von Ferdinand von Schirach gezeigt. Das spannende Gerichtsdrama stellte zwei scheinbar vollkommen plausible und stichhaltige Versionen der Wahrheit gegenüber.
Das Ende bleibt bewusst offen.
Der Film appelliert vor allem an die Unvoreingenommenheit des Zuschauers. Ist man selbst in der Lage, vorurteilsfrei ein Urteil zu fällen, oder spielen Emotionen, Sympathien, Antipathien oder gar Vorurteile eine größere Rolle? Ist bei einer Pattsituation immer nach dem Grundsatz: Im Zweifel für den Angeklagten zu entscheiden?
Im oben genannten Fall entschied der Vorsitzende Richter die Unwirksamkeit der Kündigung und gab dem Beklagten die Überlegung mit auf den Weg, selbst zu kündigen.
Auf meine Nachfrage in kleiner Runde antwortete der Richter, dass wohl niemand mit einem Vorgesetzten zusammenarbeiten möchte, der in einer Wäschekammer mit einer Frau alleine die Tür hinter sich schließt. Der Beklagte hätte sich eigentlich schon aufgrund seiner Dummheit zu verantworten.
Allerdings urteile das Gericht nicht nach Dummheit der Beklagten, sondern nach Sachverhalt, der sich zweifelsfrei eben nicht darstellen lasse.
Fritzbox — Mesh unbedingt in Reihe schalten
Die Fritz Box bevorzugt für ein stabiles WLAN-Netzwerk den Einsatz von Mesh-WLAN. Mesh zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die WLAN-Komponenten in Reihe geschaltet werden und so ein flächendeckender Empfang bei gleichbleibender Übertragungsgeschwindigkeit gewährleistet ist. Das Mesh-Netzwerk besitzt zudem ein zentrales Management, das beispielsweise beim automatischen Verbinden, der Synchronisation der Komponenten und automatischen Updates eingreift.
Ein Mesh-Netzwerk entscheidet automatisch, welcher Repeater die beste Leistung für ein Endgerät liefert und passt sich der Nutzung an. Wenn beispielsweise WLAN gleichzeitig für das Streaming auf dem TV und das Surfen auf dem Notebook in einem Raum genutzt wird, weist das Mesh-Netzwerk dem TV automatisch die höhere Übertragungsrate zu. Auch die Zuweisung des leistungsfähigsten Frequenzbands (2,4 oder 5 GHz) erfolgt automatisch. Die Fritzbox ist für das Management der Komponenten zuständig. Wichtig ist, die Repeater in Reihe zu schalten und dann im Anschluss das Mesh-Netzwerk des Routers aufzunehmen, damit alles funktioniert.
Ich hatte das Problem, dass die WLAN-Übertragungsrate im Wohnzimmer manchmal dramatisch abnahm. Schnell wurde klar, dass dies an der falschen Konfiguration des Mesh-Netzwerks lag. Die Vorgehensweise zur Konfiguration eines Mesh-Netzwerks ist hier sehr gut beschrieben.
Das bisschen Haushalt.…
Vorgestern verstarb die Film‑, Theater- und Musicalschauspielerin Johanna von Koczian, die mit ihrem Lied Das bisschen Haushalt mach sich allein, sagt mein Mann“, auch als Sängerin Erfolg hatte. Das Lied nimmt sarkastisch die Rollenverteilung in den 70er Jahren auf die Schüppe .
50 Jahre später gehört die strikte Rollenverteilung im Haushalt (Frau am Herd, Mann auf Sofa) weitgehend der Vergangenheit an. Jeder macht heute das, was er/sie am besten kann, jedenfalls kenne ich das so.
Nun, bei uns ist die Küche mein Revier, und zwar nicht nur zum Kochen, sondern auch, was Ordnung und Sauberkeit angeht. Meine Ordnung, versteht sich.
Oftmals führt das dazu, dass Mrs. L’s Ansicht mit meiner nicht korreliert.
Mrs. L steht beispielsweise mit der Spülmaschine auf Kriegsfuß. Eigentlich ist die Daseinsberechtigung einer Spülmaschine weitgehend selbsterklärend. Die Maschine wird zyklisch mit Geschirr und Besteck gefüllt und versieht nach Inbetriebnahme ihren Dienst.
Mrs. L allerdings spült regelmäßig mit der Hand, was dem Spülmaschinengebrauch diametral entgegenläuft denn so muss die Maschine ihren Betrieb aufnehmen, ohne ihre Kapazität voll ausgeschöpft zu haben.
Der männlichen Logik – also meiner Logik — weiter folgend sollte der Sinn einer Säuberung – und Aufräumaktion darin bestehen, alles, aber auch wirklich alles in greifbarer Nähe zu säubern, zu ordnen bzw. der Spülmaschine zu überordnen.
Mrs. L ist allerdings der Ansicht, dass ein gebrauchtes Glas zur Mehrfachverwendung genutzt werden sollte.
Den Hinweis auf das Vorhandensein einer Spülmaschine, die eh alle zwei Tage läuft, kommentiert Mrs. L mit dem Hinweis: „Bei mehrmaligen Gebrauch eben nicht.“