Brutalstmöglicher Abgang

Vor drei Jah­ren hat­te Roland Koch ange­kün­digt, noch fünf Jah­re im Amt zu blei­ben. Über­ra­schend kün­dig­te der Noch-Minis­ter­prä­si­dent ges­tern an, sich ganz aus der Poli­tik zurück­zie­hen zu wol­len, nicht ohne den Hin­weis, einem lukra­ti­ven Job in der frei­en Wirt­schaft nicht abge­neigt zu sein.

Einen übe­trie­be­nen Hang zum Luxus wird man Koch sicher­lich nicht nach­sa­gen kön­nen, den­noch ist ihm eine gewis­se Ver­bun­den­heit zum Geld nicht fremd.

“Die Besol­dung für Poli­ti­ker ist ein­deu­tig nicht ange­mes­sen, etwa im Ver­gleich zu dem, was wir Ver­wal­tungs­di­rek­to­ren von Kli­ni­ken oder Spar­kas­sen­di­rek­to­ren bezahlen”,

ver­riet er dem Tages­spie­gel bereits vor drei Jahren.

Koch wird nach der Besol­dungs­ord­nung B11 plus 20% bezahlt. Da kann mit Blick auf die ehe­ma­li­gen Kol­le­gen schon mal Neid auf­kom­men. Der eins­ti­ge baye­ri­sche Wirt­schafts- und Ver­kehrs­mi­nis­ter Otto Wies­heu wech­sel­te 2005 in den Vor­stand der deut­schen Bahn, berich­tet die West­fä­li­sche Rund­schau heu­te in ihrer Print­aus­ga­be und kas­sier­te 2009 laut Ver­gü­tungs­be­richt 2,694 Mil­lio­nen Euro. Wenn das mal kein Grund für einen Rück­zug aus der Poli­tik ist.