Das jüngste Netzkind hatte ihren Abschluss im Kindergarten. Während sie über ein erlebnisreiches Wochenende mit Übernachtung in der Kindergartenstätte berichtet, blättere ich im mitgebrachten Ordner, der die Erlebnisse der gesamten Zeit dokumentiert. Interessanter Weise scheint sie in den drei Jahren mehr erlebt zu haben als ich. Neben abhefteten Selbstgebasteltem, dokumentiert die Mappe fotografisch Besuche zahlreicher öffentlicher Einrichtungen und der örtlichen Feuerwehr.
Nach etlichen Seiten, begleitet mit Entzückungsausrufen aller anwesenden Omas, Opas, Tanten und sonstiger Familienangehörigen, stoße ich auf die vermutlich interessanteste Seite beurkundeter Kindheit in der Kita. Die Kids sollten ihre größten Ärgernisse verschriftlichen; im Anschluss wurde die Botschaft in einem Behälter gesammelt.
Da sich einem jungen Kinderleben die Ärgernisse in Grenzen halten, vermutete ich meinen Namen auf der Liste; der Verdacht erhärtete sich mit ihrer Antwort auf die Frage nach Einsicht umso mehr. „Das geht auf keinen Fall, ist Datenschutz“, klärte mich das Netzkind auf.