30 Jahre Internet für alle

Am 30. April vor 30 Jah­ren gibt der bri­ti­sche Wis­sen­schaft­ler Tim Ber­ners-Lee die Tech­no­lo­gie für das World Wide Web kos­ten­los für alle frei. Ich sel­ber war rela­tiv spät dran mit dem Internet.

Erst im Jah­re 1999 wag­te ich die Ein­wahl ins www, damals mit einer der zahl­rei­chen CD’s, die mit der Auf­for­de­rung sich ins Netz ein­zu­wäh­len bei vie­len Com­pu­ter­zeit­schrif­ten als Bei­ga­be in Plas­tik ein­ge­schweißt dabei lagen.
… wei­ter im Text

Blog ohne Datenbank

Zwei­fels­oh­ne ist Word­Press wohl die Soft­ware schlecht­hin, wenn es ums das Pro­du­zie­ren und Ver­öf­fent­li­chen von Inhal­ten im Inter­net geht. WP ist mit der Zeit aller­dings auch mäch­tig gewach­sen. Vom ein­fa­chen Blog­sys­tem zu einem aus­ge­wach­se­nen CMS wird die Soft­ware heu­te eben­falls für Shops und gro­ße Pro­jek­te ein­ge­setzt. Kurz­um – WP hat Speck ange­setzt, die Anfor­de­run­gen sind mit­ge­wach­sen. Unwei­ger­lich kommt die Fra­ge auf, inwie­weit das eigent­lich sein muss. Tut es nicht auch ein klei­nes, schlan­kes CMS? Vor allem: Was gibt es heu­te für Software?
… wei­ter im Text

Chat mit KI

ChatGBT ist in durch die Medi­en bekannt gewor­de­ner Chat, kein nor­ma­ler, son­dern eine künst­li­che Intel­li­genz. Eine Maschi­ne also, die mensch­li­ches Den­ken und Ler­nen in gewis­ser Wei­se imi­tiert. Das Pro­gramm ist lern­fä­hig und kann im Gegen­satz zu der ein­fa­chen — wenn — dann Abfra­ge — in gewis­sem Rah­men selbst­stän­dig Hand­lun­gen voll­zie­hen und lernt bei­spiels­wei­se von der Inter­ak­ti­on mit Menschen.

Auf der Sei­te chat.openai.com kann das jeder ein­mal nach einer kur­zen Regis­trie­rung sel­ber tes­ten. Ich habe das aus­pro­biert und bin ziem­lich erstaunt dar­über, die weit wir mit KI sind.

Hier ist mein Chatprotokoll:

Bist Du eine künst­li­che Intelligenz?

Ja, ich bin eine künstliche Intelligenz. Genauer gesagt bin ich ein sogenannter "Language Model", entwickelt von OpenAI, das mithilfe maschinellem Lernens große Mengen an Texten analysiert hat, um Antworten auf Fragen und Aufgabenstellungen zu generieren. Ich bin keine reale Person, sondern ein Computerprogramm, das darauf ausgelegt ist, menschenähnliche Konversationen zu führen und Informationen bereitzustellen.

Hast Du einen Namen?

Ich wurde von OpenAI als "ChatGPT" bezeichnet. Es ist eine Abkürzung für "Chat Generative Pretrained Transformer". Es beschreibt meine Funktionalität als KI-Modell, das auf einer generativen Vor-Trainierten Transformer-Architektur basiert und in der Lage ist, Konversationen mit Benutzern zu führen.

Bist Du der ers­te Dei­ner Art?

Nein, ich bin nicht der erste meiner Art. Es gibt viele andere KI-Modelle, die für verschiedene Anwendungen entwickelt wurden, einschließlich Chatbots. OpenAI hat eine Reihe von Language-Modellen entwickelt, von denen ich eines bin, das für die Konversations-KI entwickelt wurde. Vor meiner Einführung gab es bereits andere Chatbots und KI-Systeme, die für ähnliche Anwendungen verwendet wurden, und es werden ständig weitere Modelle entwickelt.

Magst Du Dei­nen Programmierer?

Ich bin ein KI-Modell und habe keine Gefühle. Ich bin darauf programmiert, Fragen zu beantworten und Aufgaben auszuführen, aber ich kann keine Emotionen empfinden.

Wenn Du einen IQ hät­test, wie hoch wäre der?

Als KI-Modell habe ich keinen echten IQ. Der Begriff "Intelligenz-Quotient" bezieht sich normalerweise auf den menschlichen Verstand und die Fähigkeit, Probleme zu lösen, Entscheidungen zu treffen und neue Informationen zu verstehen. AI-Modelle wie ich werden jedoch nicht auf dieselbe Weise bewertet und haben eine andere Art von "Intelligenz", die sich auf die Fähigkeit konzentriert, große Datenmengen zu analysieren und auf Anfragen zu reagieren.

Ich sprach im Konjunktiv

Oh, sorry! Wenn ich einen IQ hätte, würde er wahrscheinlich sehr hoch sein, da KI-Modelle wie ich in der Lage sind, große Datenmengen schnell zu analysieren und komplexe Aufgaben auszuführen. Es ist jedoch schwer, einen IQ für ein KI-Modell zu bestimmen, da er sich von dem Konzept des menschlichen IQs unterscheidet.

Aufräumen

Mei­ne Sei­te hakt, mel­det der Pro­vi­der. Goog­le Page Speed zeigt nach einem Test einen unter­ir­di­schen Wert und last not least ver­sucht ein fal­sches Update mein The­me zu zer­schie­ßen. Zeit also aus­zu­mis­ten und zu ent­stau­ben. Nach fast genau vier Jah­ren nun ein neu­es Design. Respon­siv und schnell soll­te das The­me sein und dabei noch gut aus­se­hen. Nicht ganz so ein­fach. Inspi­riert hat mich der lang­jäh­ri­ge Blog­ger Horst Schul­te, der mich ehr­lich gesagt stau­nen lässt.

Sei­ne Sei­te ist trotz rela­tiv auf­wän­di­ger Gestal­tung blitz­schnell. Er nutzt als Unter­bau Gene­ra­te­Press, was mich dazu ver­an­lasst, das The­me eben­falls aus­zu­pro­bie­ren. Mei­ne Sei­te lädt zwar lan­ge nicht so schnell wie die des Blog­ger­kol­le­gen, aber immer­hin bin ich bei der wich­ti­gen psy­cho­lo­gi­schen War­te­zeit von unter drei Sekun­den angelangt.

Eine Web­sei­te zu opti­mie­ren und sie in Goog­le best­mög­lich zu plat­zie­ren ist wahn­sin­nig viel Arbeit — des­halb mei­nen größ­ten Respekt an Horst Schul­te. Vie­len Dank und machen Sie bloß weiter!

Darwin Award 2020

Auch die­ses Jahr wie­der fin­det die Preis­ver­lei­hung des Dar­win Award im Inter­net statt.Zur Erin­ne­rung: Der Dar­win Award wird meist post­hum an Men­schen ver­lie­hen, die sich durch gren­zen­lo­se Dumm­heit aus dem Gen­pool ver­ab­schie­det haben. In die­sem Jahr sind nominiert:

Der schieß­wü­ti­ge Haus­be­sit­zer aus dem US-Bun­des­staat Main, der sich mit einer selbst­ge­bas­tel­ten Selbst­schuss­an­la­ge an sei­ner Haus­tür höchst­ei­gen erschoss.

Eben­falls aus den USA, aus Mon­ta­na, ist der Pilot eines Pri­vat­flug­zeu­ges nomi­niert. Obschon ihm auf­ge­fal­len war, dass eine Lecka­ge am Tank das Cock­pit liter­wei­se mit Sprit flu­te­te, setz­te er den Flug nach einem Zwi­schen­stopp und den drin­gen­den Rat des dor­ti­gen Mecha­ni­kers, dies nicht zu tun, fort. Als er sich kurz nach dem Start anders ent­schied, dreh­te er um. Dabei ver­lor er die Kon­trol­le über das Flug­zeug und ende­te auf­grund des aus­ge­lau­fe­nen Treib­stoffs in einer Riesenexplosion.

Die drit­te Nomi­nie­rung wird an einen Über­le­ben­den ver­lie­hen, jedoch erfüllt der Kan­di­dat vor­aus­sicht­lich das zwei­ten Kri­te­ri­ums, weil aller Vor­aus­sicht nach das Skrot­um eben­falls in Mit­lei­den­schaft gezo­gen wor­den ist und sich der Kan­di­dat so aus dem Gen­pool zurück­ge­zo­gen hat:

Zwei Freun­de in Öster­reich nut­zen an Sil­ves­ter die Poba­cken des Einen zur Abschuss­ram­pe für eine Feu­er­werks­ra­ke­te. Der Aus­er­wähl­te hat sich nach Poli­zei­an­ga­ben offen­bar so erschro­cken, dass er die Poba­cken fest zusam­men­kniff; in Fol­ge des­sen konn­te die Rake­te nicht star­ten und ist im Bereich des Gesä­ßes explodiert.

Coronavirus

Inter­es­sant ist die offen­bar rasan­te Ver­brei­tung des Virus, aber nur in Chi­na. Die Sei­te gisanddata.maps.arcgis.com stellt die Ver­brei­tung des Virus welt­weit dar. Vom Epi­zen­trum aus in Chi­na zeigt die Kur­ve der infi­zier­ten Men­schen steil nach oben.

Waren es pro Tag bis­her in etwa 1000 neu Erkrank­te sind es jetzt um die 3000 Men­schen pro Tag, die sich trotz der staat­li­chen Auf­la­gen (Mund­schutz, Aus­gangs­sper­ren etc.) mit dem Coro­na Virus infizieren.

In Deutsch­land und welt­weit steigt die Zahl der Erkran­kun­gen fast gar nicht an, bis­her sind kaum Men­schen erkrankt. Das mag auch dar­an lie­gen, dass eine strik­te Iso­lie­rung bei Ver­dacht auf eine Coro­na Infek­ti­on die Aus­brei­tung bis­her offen­bar verhinderte.

Das Video eines Mark­tes in Chi­na als angeb­li­ches EPI-Zen­trum der Aus­brei­tung stimmt so nicht. Der Film ist auf­ge­nom­men auf einem tra­di­tio­nel­len Markt in Indonesien.

Gut gemeint ist oft nicht gut gemacht

Die geplan­te EU-Urhe­ber­rechts­re­form sieht in Arti­kel 13 vor, dass zukünf­tig Online­platt­for­men für von den Nut­zern hoch­ge­la­de­ne Inhal­te haf­ten, wenn Urhe­ber­rechts­ver­let­zun­gen fest­ge­stellt werden.

“Diens­te­an­bie­ter der Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft, die gro­ße Men­gen der von ihren Nut­zern hoch­ge­la­de­nen Wer­ke und sons­ti­gen Schutz­ge­gen­stän­de in Abspra­che mit den Rech­te­inha­bern spei­chern oder öffent­lich zugäng­lich machen, ergrei­fen Maß­nah­men, um zu gewähr­leis­ten, dass die mit den Rech­te­inha­bern geschlos­se­nen Ver­ein­ba­run­gen, die die Nut­zung ihrer Wer­ke oder sons­ti­gen Schutz­ge­gen­stän­de regeln, oder die die Zugäng­lich­keit der von den Rech­te­inha­bern genann­ten Wer­ke oder Schutz­ge­gen­stän­de über ihre Diens­te unter­sa­gen, ein­ge­hal­ten werden.”

Was ver­nünf­tig klingt, könn­te in der Aus­füh­rung dazu füh­ren, dass Inhal­te mit auto­ma­ti­schen Fil­tern vom Upload aus­ge­schlos­sen wer­den. Die­se “Upload­fil­ter” kön­nen aller­dings bei­spiels­wei­se nicht zwi­schen einer Urhe­ber­rechts­ver­let­zung und Sati­re unterscheiden.

Zita­te aus Arti­keln zu über­neh­men, wür­de in Zukunft nicht mehr mög­lich sein. Memes, also Par­odien, die mit­tels Text und Ori­gi­nal Bild­ma­te­ri­al zu einer Art Kunst­form im Netz auf­ge­stie­gen sind, wür­den aller Vor­aus­sicht nach eben­falls geblockt.

Vom Grund­satz muss befürch­tet wer­den, dass das Inter­net sich einer Art frei­wil­li­gen Zen­sur aussetzt. 

Netzlese

Wenn Hei­mat­mi­nis­ter See­ho­fer, so wie er behaup­tet, tat­säch­lich in den acht­zi­ger Jah­ren im Inter­net unter­wegs war, hät­te er wahr­schein­lich nicht viel gese­hen. Das Netz wie wir es ken­nen, ent­wi­ckel­te sich erst ab Anfang bis Mit­te der neun­zi­ger Jah­re zu einem Medi­um für alle. Neben dem gro­ßen Dot­com Boom schuf das Netz eine Viel­zahl von Netz­pio­nie­ren, die das neue Medi­um zum publi­zie­ren ani­mier­te. Durch die leicht zu erler­nen­de Aus­zeich­nungs­spra­che HTML konn­te jeder sei­ne per­sön­li­chen Prä­fe­ren­zen öffent­lich machen. Das führ­te nicht nur zu skur­ri­len Netz­auf­trit­ten, wie die des bekann­tes­ten Exhi­bi­tio­nis­ten String Emil, den es tat­säch­lich noch gibt, son­dern oft­mals zu ambi­tio­nier­ten Ver­su­chen, eine gewis­se Sinn­haf­tig­keit von Design und Inhalt unter Ver­wen­dung meist rudi­men­tä­rer HTML-Kennt­nis­se zu vereinen.

Bei vie­len ist es beim Ver­such geblie­ben und die größ­ten Trash-Sei­ten schaff­ten sei­ner­zeit eine Nomi­nie­rung auf der end­gül­ti­gen Müll­sei­te. Die Müll­sei­te wird seit 2007 nicht mehr aktua­li­siert, was zum einen scha­de ist, aber zum ande­ren ver­ständ­lich, da seit die­ser Zeit vor­ge­fer­tig­te Blog­sys­te­me mit ent­spre­chen­den The­mes die Design­ar­beit über­nah­men und so der Ein­heits­brei von Word­Press The­mes den muti­gen „Design­sei­ten“ Platz machte.

Aber es gibt sie noch, die ver­we­ge­nen Sei­ten. Uner­schro­cke­ne Web­mas­ter, die sich den ästhe­ti­schen Grund­prin­zi­pi­en beharr­lich ver­wei­gern, grund­le­gen­de HTML-Regeln mutig miss­ach­ten und den Besu­cher mit selbst­ge­fäl­li­ger Ortho­gra­phie überraschen.

Da wäre WoGru, der tat­säch­lich in der Gro­tesk-Schrift­art Comic Sans MS Belang­lo­ses inhalt­lich über­sicht­lich zur Ver­fü­gung stellt. War­um er die Sei­te nicht löscht, die offen­kun­dig als Home­page­lei­che über­spann­ter Ambi­ti­on die Hoch­zeit im Netz zu prä­sen­tie­ren übrig geblie­ben ist, bleibt sein Geheimnis.

Dipl.-Ing. Jür­gen A. Neu­ber hin­ge­gen weist in sei­ner His­to­rie dar­auf hin, sich tat­säch­lich noch um sei­ne Sei­te zu küm­mern. Der letz­te Ein­trag datiert auf den 10. Janu­ar 2019. Jür­gen A. Neuber’s Design zeich­net sich durch eine abso­lu­te Unüber­sicht­lich­keit in der Hin­ter­grund­far­be grau, fünf ver­schie­de­nen Schrift­far­ben und wild ver­teil­ten Tex­ten aus, die zu allem Über­fluss teil­wei­se unter­stri­chen sind. In den Tex­ten dann, eben­falls wild gestreut, etli­che Links zu den ver­schie­dens­ten The­men­ge­bie­ten, die den Dipl.-Ing. aus Sach­sen interessieren.

Karl Frit­sch nennt eine Home­page sein Eigen, bei der man die Ver­mu­tung haben könn­te, es hand­le sich um Sati­re. Die Sei­te blinkt und schreit in allen Far­ben. Die ein­zi­gen Hin­wei­se dar­auf, dass es sich bei Karl Frit­sch um eine tat­säch­lich exis­tie­ren­de Per­son han­deln könn­te, ist ein ver­steck­tes Impres­sum und die Tat­sa­che, dass auf der Sei­te nach einer Part­ne­rin gesucht wird, die schlank, Nicht­rau­che­rin und haus­halts­af­fin ist.