Aus dem Spammüllkasten

Sehr geehr­ter Kandidat.
Sie erhal­ten die­se Nach­richt als ein Bewer­ber um die Stel­le von einem Ober­ma­na­ger in unse­rer Inter­net-Gesell­schaft. Indem Sie unser Ange­bot anneh­men, erhal­ten Sie einen fle­xi­blen Arbeits­plan, Kran­ken­ver­si­che­rung, ein Brut­to­ge­halt von Fünf­zig­tau­send USD, einen jähr­li­chen Urlaub für zwei Wochen.

Wir möch­ten Ihnen emp­feh­len, das unter­ste­hen­de For­mu­lar aus­zu­fül­len damit wir die benö­tig­te Information

Mit freund­li­chen Grüßen,
Personalbüro
Wil­fried Walter

Also mir waren ja die zwei Wochen Urlaub zu wenig.

Vom Umgang mit alten Täntchen

Fast auf jedem Fest fin­den sich eini­ge allein­ste­hen­de weib­li­che Fami­li­en­mit­glie­der älte­rer Zeit­rech­nung vor, wel­che in der Vor­aus­sicht ein­ge­la­den wer­den, daß sich im Lau­fe des Abends [jemand] fin­det, welche[r] in ihrer Nähe wohnt und sie bis zur Ecke mit­nimmt. Von der Ecke bis zu ihrer Thür gehen sie schon allein, da sie bis dahin von ihrem Alter voll­stän­dig vor jeder Gefahr, ange­spro­chen zu wer­den, geschützt sind. Die­sen […] blei­be man sorg­fäl­tig fern, sonst muß man selbst die beschrie­be­ne Beglei­tung leisten

Juli­us Stet­ten­heim: Der neue Knigge

Don’t worry

Man kann dem ehe­ma­li­gen Innen – und Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Hans-Peter Fried­rich durch­aus vor­wer­fen, das er, der pro­mo­vier­te Jurist, nicht erst seit der Erfin­dung des Begriffs Super­grund­recht ein sper­ri­ges Ver­hält­nis zu den Rechts­grund­la­gen der Bun­des­pe­pu­blik hat.

Zumal der Tat­be­stand der Ver­let­zung von Dienst­ge­heim­nis­sen in der unap­pe­tit­li­chen Affä­re um den SPD Mann Edathy den Ver­dacht erhär­tet, dass auch in Fried­richs Wahr­neh­mung eini­ges im Unkla­ren ist. Wer der Mei­nung war, dass mit dem Rück­tritt wäre ein gewis­ses Schuld­ein­ge­ständ­nis ver­bun­den, der sieht sich getäuscht.

Der ehe­ma­li­ge Innen­mi­nis­ter ist tat­säch­lich der Mei­nung, es wäre sei­ne Pflicht gewe­sen, den SPD Chef Gabri­el bezüg­lich des Ver­dachts des Erwerbs von Kin­der­por­no­gra­fie durch den Abge­ord­ne­ten Sebas­ti­an Edathy wegen mög­li­cher Ermitt­lun­gen zu warnen.

Dass er dann noch vor der Pres­se in einer Stel­lung­nah­me zu sei­ner wei­te­ren Zukunft pos­tu­liert, er sei ein jun­ger Mann und er hät­te sein Leben noch vor sich, lässt an der Wirk­lich­keits­ein­schät­zung des fast 57jährigen doch erheb­li­che Zwei­fel aufkommen.

Kauderwelsch

Ich habe ech­te Schwie­rig­kei­ten man­che Tex­te zu ver­ste­hen. „Exel­len­te Freeri­de Bin­dung mit stark unter­stüt­zen­der Base und Hi-Back. Asy­m­e­tri­sche Fuß­schlau­fen sor­gen für ein per­fek­tes Flex/Support Ver­hält­nis in jeder Situa­ti­on”, ist so ein Satz, mit dem ich nichts anfan­gen kann.

Für mich völ­lig unver­ständ­lich. Ich weiß ein­fach nicht, was das heißt. So ging es mir neu­lich, als ich das Pro­gramm der hie­si­gen Kul­tur­in­itia­ti­ve durch­sah, um mit mei­ner bes­se­ren Hälf­te mal wie­der ins Thea­ter zu gehen. In der Ankün­di­gung las ich: „Team 101 Mob­bing dick. Ein unbe­re­chen­ba­res Pro­gramm des bekann­ten Slam-Trios.“

Ich per­sön­lich has­se Unbe­re­chen­ba­res, ich las­se mich nicht ger­ne über­ra­schen und schon gar nicht, wen ich auch noch dafür bezah­len soll. Außer­dem weiß ich nicht, was Slam ist. Poet­ry Slam sagt mir noch was, aber nur Slam, nein kei­ne Ahnung. Etwas spä­ter im Text dann die Erklä­rung: „Sie (das Trio) wer­den Tex­te vor­tra­gen, sich belei­di­gen und mit Kar­tof­feln werfen.“

Aha.

Dasselbe ist nicht das Gleiche

“Es ist ein erstaun­li­cher Vor­gang, dass ein deut­scher Bun­des­kanz­ler schon Wochen nach sei­nem Aus­schei­den die Repu­ta­ti­on sei­nes frü­he­ren Amtes für eine kom­mer­zi­el­le Tätig­keit nutzt. Das Ver­trau­en dar­auf, dass ein frü­he­rer Kanz­ler weiß, was sich gehört und er auch im Nach­hin­ein sei­nem Amt schul­det, hat Ger­hard Schrö­der gründ­lich zer­stört. Schrö­der geht es nicht um Gas — es geht ihm um Kohle!”

Ronald Pofalla zitiert in der Ham­bur­ger Mor­gen­post vom 12.12.2005 über Bun­des­kanz­ler Schrö­der, der direkt nach sei­ner Amts­zeit zum Gas­kon­zern Gas­prom wech­sel­te. Pofalla höchst­selbst soll­te neun Jah­re spä­ter nach nur weni­gen Wochen vom Chef des Bun­des­kanz­ler­amts zur deut­schen Bahn wech­seln. Nach hef­ti­gen Dis­kus­sio­nen, auch in der eige­nen Par­tei, wech­selt Pofalla erst im Janu­ar 2015 als Chef­lob­by­ist zur Bahn.

Darwin Award 2013

Der Dar­win Award ist die jähr­li­che Aus­zeich­nung, die an Men­schen post­hum ver­lie­hen wird, die sich auf beson­ders blö­de Wei­se aus dem Leben katapultieren.

Die Gewin­ner des Nega­tiv­prei­ses wer­den jähr­lich auf der Sei­te darwinawards.com bekannt gegeben.

In die­sem Jahr haben sich beson­ders her­vor­ge­tan und sind des­halb geehrt:

Der Jour­na­list, der inves­ti­ga­tiv im Win­ter über Obdach­lo­se berich­ten woll­te und dabei erfro­ren ist.

Der 43-jäh­ri­gen Gary Allen, der ver­se­hent­lich einen Schluck Ben­zin zu sich nimmt, schnell aus­spuckt und sich anschlie­ßend auf die­sen Schreck eine Ziga­ret­te anzün­det, deren Ver­puf­fung ihn voll­stän­dig ver­bren­nen lässt.

Der Schwei­ßer Sérgio Rosa A., 49, der beim Ver­such einen Gas­tank zu schwei­ßen, sei­ne kör­per­li­chen Über­res­te über 400m weit verteilte.

Einer Erwäh­nung wert sind auch die drei Män­ner aus dem Sau­er­land, die nach einer durch­ge­zech­ten Niko­laus­fei­er gemein­sam in die Sau­na ins Pri­vat­haus eines der Män­ner gegan­gen sind. Mit über 2 Pro­mil­le im Blut sind die Drei ein­ge­schla­fen, an Kreis­lauf­ver­sa­gen ver­schie­den und im Anschluss ver­mut­lich gar geba­cken worden.

Neulich beim Arzt

Pati­ent: „Ich hät­te ger­ne ein Rezept.“

Arzt­hel­fe­rin: „Sie kön­nen nicht ein­fach kom­men und immer nur ein Rezept ver­lan­gen. Sie müs­sen auch mal beim Dok­tor vor­stel­lig werden.“

Pati­ent: „Wenn mir was fehlt, mel­de ich mich schon.“

Arzt­hel­fe­rin: „Nichts da, ich mache Ihnen jetzt das Rezept fer­tig und sie gehen gleich ins Behandlungszimmer.“

Arzt: „Wie geht’s Ihnen?“

Pati­ent: „Gut“

Arzt: „Na ja wenn was wäre, hät­ten Sie sich sicher gemeldet.“

Pati­ent: „Eben“

Arzt: „Gut, aber das Rezept, das müs­sen Sie mir wie­der­ge­ben, ist in die­sem Quar­tal nicht mehr in mei­nem Budget.“

Todesstrafe in Deutschland?

Uups, die Ver­fas­sung des Lan­des Hes­sen erlaubt tat­säch­lich noch die Todesstrafe.

Arti­kel 21 Abs.1:

Ist jemand einer straf­ba­ren Hand­lung für schul­dig befun­den wor­den, so kön­nen ihm auf Grund der Straf­ge­set­ze durch rich­ter­li­ches Urteil die Frei­heit und die bür­ger­li­chen Ehren­rech­te ent­zo­gen oder beschränkt wer­den. Bei beson­ders schwe­ren Ver­bre­chen kann er zum Tode ver­ur­teilt werden.

Quelle:Hessenrecht

Die­se Kurio­si­tät ergibt sich dar­aus, weil die Ver­fas­sung Hes­sens älter ist als das Grundgesetz.

Da aber die Todes­stra­fe im Grund­ge­setz aus­ge­schlos­sen wird und das Bun­des­recht über dem Lan­des­recht steht, sieht man wohl kei­ne Not­wen­dig­keit den Satz zu streichen.

Kreative Beamte

Manch­mal kön­nen Beam­ten auch ein­fach. Aus einer Ver­ord­nung, die das Kurz­ar­bei­ter­geld auch für das Jahr 2014 auf die Bezugs­dau­er von 12 Mona­ten ver­län­gert, wie das bereits 2013 der Fall war:

In §1 der Ver­ord­nung über die Bezugs­dau­er für das Kurz­ar­bei­ter­geld vom 7. Dezem­ber 2013, wird die Anga­be „2013“ durch die Anga­be „2014“ ersetzt.