Wahr und Unwahr XXXIX

Wahr ist, dass renom­mier­te Medi­en in den USA nicht bereit sind, Pres­se­kon­fe­ren­zen des US-Prä­si­den­ten zu über­tra­gen, weil der Mann zuviel Unsinn redet.

Unwahr ist, dass die Wäh­ler dar­aus ler­nen, was in einer Kri­se pas­siert, wenn man eine[n] Witz­fi­gur Popu­lis­ten zum Staats­ober­haupt gewählt hat.

Wahr ist, dass sich der rechts­extre­me Flü­gel der AFD auf­ge­löst hat.

Wahr ist auch, dass der ehe­ma­li­ge Front­mann des Flü­gels in einem Inter­view gesagt hat:

„Nun geht das, wor­über wir längst nach­den­ken, eben schnel­ler. Unse­re Arbeit weist über den Flü­gel hin­aus, Andre­as Kal­bitz, ich selbst und alle ande­ren poli­tik­fä­hi­gen »Flüg­ler« wer­den ihren poli­ti­schen Kurs im Sin­ne der AfD wei­ter­füh­ren. Die­je­ni­gen aber, die den »Flü­gel« miß­ver­stan­den haben und ihn ver­fil­zen woll­ten, wer­den nicht mit­hal­ten kön­nen – genau­so­we­nig wie die­je­ni­gen in der Par­tei und im Bun­des­vor­stand, die auf Kos­ten ihrer Par­tei­freun­de all­zu gute Kon­tak­te zum Estab­lish­ment suchen.“

Unwahr ist, dass Höcke gesagt haben soll:

„Ich habe hier eines zu erklä­ren: Die Her­ren haben ganz recht! Wir sind Into­le­rant! Ich habe mir ein Ziel gestellt: näm­lich die 30 Par­tei­en aus Deutsch­land hinauszufegen!“

Wahr und Unwahr XXXVIII

Wahr ist, das Kron­prinz Moham­med bin Sal­man das Han­dy von Ama­zon-Chef Jeff Bezos gehackt hat.

Unwahr ist, dass Ama­zon ab sofort kei­ne Ket­ten­sä­gen mehr nach Sau­di-Ara­bi­en verschickt.

Wahr ist, dass Ex-SPD-Chef Sig­mar Gabri­el als Auf­sichts­rat zur deut­schen Bank wechselt.

Unwahr ist, dass er sich dar­an erin­nern könnte 
im Jahr 2011 die Zer­schla­gung deut­scher Ban­ken gefor­dert zu haben.

Wahr ist, dass Ursu­la von der Ley­en für 200 Mil­lio­nen Euro Steu­er­gel­der Bera­ter enga­giert hat.

Wahr ist auch, dass alle Daten auf ihrem Dienst­han­dy , die zur Auf­klä­rung der Bera­ter­af­fä­re hät­ten bei­tra­gen kön­nen, gelöscht wor­den sind.

Unwahr ist, dass von der Ley­en nur des­halb Prä­si­den­tin der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on gewor­den ist, weil ihre Bera­ter ihr drin­gend gera­ten haben, sich ins Aus­land abzusetzen.

Wahr und Unwahr XXXVII

Wahr ist, dass Ali­ce Wei­del einen Umzug nach Ber­lin in Erwä­gung gezo­gen hat, da sie in der Schweiz wegen der Het­ze gegen Aus­län­der und Migran­ten uner­wünscht ist.

Unwahr ist, dass ihre aus Sri Lan­ka stam­men­de Lebens­part­ne­rin bei einem Umzug nach Ber­lin die Ent­sor­gung durch Wei­dels Par­tei­ka­me­ra­den befürch­ten müsste.

Wahr ist, dass die stell­ver­tre­ten­de Par­tei­vor­sit­zen­de der AFD sich in Bezug auf ein mög­li­ches Ren­ten­kon­zept vom Soli­dar­ge­dan­ken ver­ab­schie­den will und die Eigen­ver­ant­wor­tung in den Vor­der­grund stellt, da nach ihrer Aus­sa­ge das Sozi­al­sys­tem viel zu auf­ge­bläht sei.

Wahr ist auch, dass Wei­del von ihrer Abge­ord­ne­ten­di­ät in Höhe von 10.083,47 Euro und der zusätz­li­chen steu­er­frei­en Auf­wands­pau­scha­le von monat­lich 4418,09 Euro kei­ne Ren­ten­ver­si­che­rungs­ab­ga­ben bezah­len muss.

Wahr ist außer­dem, dass ihr aus deut­schen Steu­er­mit­teln bereits nach 27 Jah­ren Abge­ord­ne­ten­tä­tig­keit der Höchst­satz von 65 Pro­zent ihrer Bezü­ge als Ren­te zusteht.

Unwahr ist,
dass sie sich dafür schämt.

Wahr und Unwahr XXXVI

Wahr ist, dass das deut­sche Toch­ter­un­ter­neh­men der insol­ven­ten Flug­ge­sell­schaft Tho­mas Cook, 380 Mil­lio­nen Euro an Steu­er­gel­dern bekom­men hat.

Wahr ist auch, dass Con­dor mit dem Steu­er­geld sein Geschäfts­mo­dell der Bil­ligst­flie­ge­rei subventioniert.

Unwahr ist, dass der deut­sche Steu­er­zah­ler mit allen Con­dor Lini­en ab sofort umsonst flie­gen darf.

Wahr ist, dass der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der AFD in Thü­rin­gen Björn Höcke, auf­grund über­prüf­ba­rer Tat­sa­chen als Faschist bezeich­net wer­den darf.

Unwahr ist, dass die AFD ihren Front­mann ab sofort mit „Heil Höcke“ begrüßt.

Wahr ist, dass Rechts­au­ßen und Ver­fas­sungs­schutz­chef a.D. Hans-Georg Maa­ßen den öffent­lich recht­li­chen Rund­funk abschaf­fen möchte.

Unwahr ist, dass er nach einer Macht­über­nah­me der AFD als Pro­pa­gan­da­mi­nis­ter zur Ver­fü­gung steht.

Wahr und Unwahr XXXV

Wahr ist, dass die AFD zwar den men­schen­ge­mach­ten Kli­ma­wan­del leug­net („Die Son­ne scheint der­zeit ein­fach beson­ders heiß“ — Bea­trix von Storch), die Rechts­extre­men sich aber trotz alle­dem für den Umwelt­schutz ein­set­zen wollen.

Unwahr ist, dass man den deut­schen Volks­kör­per in har­mo­ni­scher Ein­heit mit sei­nem Sied­lungs­ge­biet sehe und Natur­schutz im Rah­men eines Reichs­na­tur­schutz­ge­set­zes neu defi­niert wer­den soll.

Wahr ist, dass der Prä­si­dent Bra­si­li­ens Jair Bol­so­n­a­ro mit sei­nen Aus­fäl­len gegen die Frau des fran­zö­si­schen Staats­prä­si­den­ten Macron ein Niveau erreicht hat, das selbst für Rech­te kaum noch zu unter­bie­ten ist.

Unwahr ist, dass der ame­ri­ka­ni­sche Prä­si­dent Donald Trump sei­nem bra­si­lia­ni­schen Amts­kol­le­gen gera­ten haben soll: „Grab them by the pus­sy, you can do anything.“

Wahr ist, dass der BDI-Prä­si­dent Die­ter Kempf mit Blick auf die Wah­len in Dres­den und Bran­den­burg und einem ver­mut­lich guten Abschnei­den der AFD davor warnt, dass Aus­län­der­feind­lich­keit und Natio­na­lis­mus nicht zu einer inter­na­tio­nal erfolg­rei­chen deut­schen Wirt­schaft pas­sen würden.

Unwahr ist, dass AFD-Chef Gau­land gesagt haben soll, das wäre ihm egal, da bei Macht­über­nah­me die Frau­en ja wie­der ihren ange­stamm­ten Platz in der Küche ein­neh­men wür­den und der Rest der dann Arbeits­lo­sen sich als Arbei­ter für den Bau von Auto­bah­nen rekru­tie­ren las­sen würden.

Wahr und Unwahr XXXIV

Wahr ist, dass der zurück­ge­tre­te­ne NRW Lan­des­vor­sit­zen­de der AFD Hel­mut Sei­fen Ähn­lich­kei­ten sei­ner Par­tei mit den Natio­nal­so­zia­lis­ten im drit­ten Reich sieht.

Unwahr ist, dass er die Par­tei aus Furcht vor der Ent­na­zi­fi­zie­rung nicht verlässt.

Wahr ist, dass Ursu­la von der Ley­en neue EU-Kom­mi­si­ons­che­fin wer­den soll.

Unwahr ist, dass sie das bereits ist.

Wahr ist, dass Ver­kehrs­mi­nis­ter Andre­as Scheu­er alle sei­ne bis­he­ri­gen Pro­jek­te in den Sand gesetzt hat.

Unwahr ist, dass er nach Abgang der Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin in das von der Ley­en­sche Res­sort wech­seln soll, weil es dort nichts mehr in den Sand zu set­zen gibt.

Wahr und Unwahr XXXII

Wahr ist, dass Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin Ursu­la von der Ley­en das Segel­schiff Gorch Fock für 135 Mil­lio­nen Euro sanie­ren las­sen möchte.

Unwahr ist, dass auch das Schloss Sans­sou­ci auf­wän­dig reno­viert wer­den soll, um einen reprä­sen­ta­ti­ven Ort für das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um vorzuweisen.

Wahr ist, dass die Bun­des­mi­nis­te­rin für Bil­dung und For­schung Anja Kar­lic­zek, den tech­ni­schen Fort­schritt hin­ter dem christ­li­chem Men­schen­bild ein­rei­hen will.

Unwahr ist, dass Kar­lic­zek allein die Bibel als Quel­le der Erkennt­nis zulas­sen will.

Wahr ist, dass Gesund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn in sei­ner Ascher­mitt­wochs­re­de die Inter­es­sen von Schwu­len, Les­ben, Bi- und Inter­se­xu­el­len zum Blüm­chen­the­ma degra­diert hat.

Unwahr ist, dass Spahns Mann dar­auf­hin die ehe­li­che Woh­nung ver­las­sen hat.

Wahr und Unwahr XXXI

Wahr ist, dass das Ver­fas­sungs­schutz­gut­ach­ten zu Ver­fas­sungs­mä­ßig­keit der AFD den Füh­rungs­leu­ten um Höcke, “for­cie­ren­de Bestre­bun­gen gegen die frei­heit­lich demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung und gegen die Men­schen­wür­de testiert.”

Unwahr ist, dass die Par­tei sich als Zei­chen ihrer Rechts­staat­lich­keit von ihren rechts­ra­di­ka­len Par­tei­mit­glie­dern und Füh­rungs­leu­ten tren­nen will.

Wahr ist, dass Die­ter Hal­ler­vor­den vor 20 Jah­ren einen Sketch über die “Akti­ons­ge­mein­schaft Freun­de der Dik­ta­tur” gespielt hat.



Unwahr ist, dass die “Akti­ons­ge­mein­schaft Freun­de der Dik­ta­tur” heu­te unter ihrem Kür­zel fir­miert und pro­gram­ma­tisch die Inhal­te über­nom­men hat.

Wahr und Unwahr XXX

Wahr ist, dass der SPIEGEL einen Repor­ter beschäf­tigt hat, der in den Jah­ren 2011 — 2018 in wei­ten Tei­len Erfun­de­nes berich­tet hat.

Unwahr ist, dass die BILD die Kol­le­gen vom SPIEGEL mit dem Hin­weis getrös­tet haben, die BILD-Zei­tung mache das seit 1952.

Wahr ist, dass sich Fried­rich Merz nach der ver­lo­re­nen Wahl zum CDU-Vor­sitz eine Rück­kehr in die Poli­tik als Minis­ter vor­stel­len kann.

Unwahr ist, dass die Bun­des­re­gie­rung dafür ein neu­es Minis­te­ri­um schaf­fen will, das sich um Ren­ten­mo­del­le mit Hil­fe von Spe­ku­la­ti­ons­ge­win­nen küm­mern soll.

Wahr ist, dass Super­markt-Wurst in aller Regel aus Abfall­fleisch gemacht wird.

Unwahr ist, dass die Lebens­mit­tel­in­dus­trie nach der guten Annah­me der Müll­wurst durch den Kun­den, einen Bio-Brot­auf­strich aus den Abfäl­len der grü­nen Ton­ne her­zu­stel­len plant.