Das Possenspiel um Klars Begnadigung

Wes­halb letzt­end­lich Bun­des­prä­si­dent Horst Köh­ler den ehe­ma­li­gen RAF-Akti­vis­ten Chris­ti­an Klar doch nicht begna­digt hat, bleibt sein Geheim­nis. Der Druck aus dem kon­ser­va­ti­ven Lager war wohl zu groß. Aller­dings haben Poli­ti­ker aus CDU/CSU und FDP nicht nur die Begna­di­gung eines EX- Ter­ro­ris­ten ver­hin­dert, son­dern auch das Amt des Bun­des­prä­si­den­ten beschä­digt. Köh­ler hat hier­zu unbe­wusst Schüt­zen­hil­fe geleis­tet, weil er nicht auf die Aus­sa­gen von FDP-Chef Wes­ter­wel­le und CDU-Gene­ral­se­kre­tär Mar­kus Söder zum Vor­wurf einer mög­li­chen Begna­di­gung Klars Stel­lung bezo­gen hat. So muss­te der Ein­druck ent­ste­hen, der höchs­te Mann im Staa­te las­se sich par­tei­po­li­tisch von eini­gen „Kra­kee­lern“ len­ken und nicht mehr der Bun­des­prä­si­dent trifft die Ent­schei­dung einer Begna­di­gung, son­dern die Poli­ti­ker, so muss ange­nom­men wer­den, die Horst Köh­ler zum Bun­des­prä­si­den­ten “gemacht” haben. Bun­des­kanz­le­rin Mer­kels Appel­le, Respekt vor dem Amt des Bun­des­prä­si­den­ten zu wah­ren, ver­hall­ten indes­sen ohne beson­de­re Beach­tung und so könn­te die Far­ce der (Nicht) Begna­di­gung des Chris­ti­an Klar zu einer Demon­ta­ge Horst Köh­lers führen.