Der Anschlag

Ange­nom­men, es wäre mög­lich, in die Ver­gan­gen­heit zu rei­sen. Was wür­de pas­sie­ren, wenn dort die Gege­ben­hei­ten ver­än­dert wür­den? Wenn man also die Geschich­te umschrei­ben könn­te? Tref­fen die Din­ge dann so ein, wie man sie erwar­tet? Was ist mit dem Schmet­ter­lings­ef­fekt, dem Effekt also, von dem ver­mu­tet wird, dass win­zi­ge Ver­än­de­run­gen in kom­ple­xen Sys­te­men ver­hee­ren­de Fol­gen haben können?
Das alles sind Fra­gen, die sich Ste­phen King in sei­nem neu­en Buch „Der Anschlag“ stellt.

Zur Geschich­te: Der Leh­rer Jake Epping zwei­felt an sei­nem Ver­stand, als er von sei­nem Freund, dem Diner-Besit­zer Al Temp­le­ton, eine ver­steck­te Trep­pe in der Spei­se­kam­mer gezeigt bekommt, die in das Jahr 1958 zurück­führt. Die Zeit­rei­se dau­ert in der Gegen­wart immer nur zwei Sekun­den, egal wie lan­ge der Zeit­rei­sen­de sich in der Ver­gan­gen­heit auf­hält. Der ster­bens­kran­ke Al über­re­det sei­nen Freund, in die Ver­gan­gen­heit zu rei­sen, um den Atten­tä­ter Lee Har­vey Oswald zu töten und so das Atten­tat auf John F. Ken­ne­dy zu ver­hin­dern. Epping reist drei Mal in die Ver­gan­gen­heit, um letzt­end­lich fest­zu­stel­len, dass sich ers­tens die Ver­gan­gen­heit dage­gen wehrt geän­dert zu wer­den und zwei­tens die Ver­än­de­rung einen wei­te­ren Zeit­strang aus­löst, eine Par­al­lel­welt, die auf­grund des Ein­grei­fens in die Ver­gan­gen­heit nicht unbe­dingt bes­ser ist.

Ste­phen King hat umfang­reich für das Buch recher­chiert, das ist dem 1000 Sei­ten Roman anzu­mer­ken. Die poli­ti­schen Ein­flüs­se im Jahr vor der Ermor­dung Ken­ne­dys, die Lebens­wei­se ame­ri­ka­ni­scher Klein­städ­ter, die Bio­gra­phie des Atten­tä­ters, die Theo­rie von Zeit­rei­sen, all die­se Infor­ma­tio­nen hat der Autor span­nend ver­packt, wobei der vor­der­grün­di­ge Hor­ror sich an der Fra­ge fest­macht, was pas­siert, wenn ein ein­zel­ner Mensch, auch aus heh­ren Absich­ten, den Lauf der Din­ge ver­än­dern könnte?