Franz Josef Wagner ist ja so etwas wie die letzte Bastion zur Bewahrung primitiver Urtriebe. Für alle Themen unterhalb der Gürtellinie ist er in der Bild Zeitung zuständig. Und so hat er sich natürlich auch zur Urteilsbegründung des Düsseldorfer Gerichts zum Streit zwischen Vermieter und Mieter ob der richtigen Nutzung der Toilettenschüssel, stehende oder sitzend, geäußert.
Liebe Stehpinkler,
ich bin einer und per Richterspruch darf ich es auch weiter sein. „Trotz der zunehmenden Domestizierung des Mannes“ wie es in der Urteilsbegründung heißt. Domestizierung bedeutet im Wortsinn aus wilden Tieren Haustiere machen. Der Sitzpinkler ist ein einsamer Mensch. Er hockt auf der Toilettenschüssel.
Der Stehpinkler liebt es, seinem goldenen Strahl nachzusehen.Natürlich gibt es ein paar Spritzer daneben.
Frauen kreischen auf.Diese gelben Flecken. Was für ein Tier. Er pinkelt in seinem Bad wie Wölfe im Wald. Es riecht so scheußlich wie in einer Höhle. Ich denke, wenn man den Mann zu einem Haustier umwandeln will, ist er kein Mann mehr. Oder was für einen Mann wollt ihr, ihr Toilettenfanatikerinnen, ihr Rohkostlerinnen, ihr Yogalehrerinnen, ihr Frauen im Ausdruckstanz, ihr Töpferinnen?
Ein Mann, der im Stehen pisst, ist ein Mann, wie sein Urgroßvater, sein Vater. Alle Männer pissen so. Andere Männer gibt es nicht. Quelle: Bild
Was in Wagners Kopf los ist, weiß ich nicht, aber die Zustände in seiner Hose dürften der Zustände in seinem Badezimmer ähnlich sein.