Die Laus

Bild unter CC BY-NC von: Clau­dio Grat­ton, Uni­ver­si­ty of Wisconsin
Aus mei­ner Sicht gibt es in der Natur völ­lig über­flüs­si­ge Gat­tun­gen und wenn sie dann noch am fal­schen Ort sind, möch­te man “über­flüs­sig” zum Super­la­tiv stei­gern. Allein — eine Stei­ge­rungs­form gibt es nicht.

Mücken im Schlaf­zim­mer, Flie­gen im Bier­schaum sind gän­gi­ge Meta­phern zu „über­flüs­sig.“ Läu­se an Pflan­zen fällt mir momen­tan noch ein, da der aku­te Zustand — also die Laus, nicht der Zustand, der­zeit unse­re Lupi­nen bewohnt.

Myria­den von Läu­sen dezi­mie­ren die wirk­lich schö­ne Ansamm­lung bun­ter Lupi­nen im Garten.

Das sieht nicht nur unschön aus, son­dern lässt nach geta­nem Werk hin­ge­rich­te­te Pflan­zen zurück, die nicht so aus­se­hen, als wür­den sie sich jemals wie­der erholen.

Beim rigo­ro­sen Vor­drin­gen in den durch die gemei­ne Blatt­laus annek­tier­ten Gar­ten­ab­schnitt schließ­lich, ste­he ich in einer Wol­ke auf­ge­scheuch­ter pflan­zen­sau­gen­der Insekten.

Ich kann nur hof­fen, dass ich die bio­lo­gi­sche Unter­ord­nung der Gat­tung Schna­bel­ker­fe nicht absor­biert habe – dann käme dem Sprich­wort: „Laus über die Leber“ gelau­fen näm­lich eine ganz neue Bedeu­tung zu.