Diskriminierungssensibler Formulieren

Nach­dem das gen­dern das gene­ri­sche Mas­ku­li­num, also die geschlechts­neu­tra­le Per­so­nen – oder Berufs­be­zeich­nung abge­löst hat und vie­le Mitbürger*innen bereits in der Anwen­dung des Gen­der­stern­chens geübt sind, gibt es nun­mehr Kri­tik von der Grup­pie­rung Dop­pel­nen­nung vor Gen­der­stern­chen e.V.

Die Kri­tik ent­zün­det sich am Feh­len der Anspra­che ande­rer Geschlech­ter. So spre­che bei­spiels­wei­se der Begriff Bürger*innen zwar sowohl das männ­li­che als auch das weib­li­che Geschlecht an, indes fehlt die Grup­pe der Bigen­der, der gen­der­flui­den Per­so­nen, der Agen­der, der Demi­gen­der und der Neu­trois.

Ein wei­te­rer Kri­tik­punkt ist die zumin­dest pho­ne­tisch klin­gen­de Ver­nied­li­chung beim Ver­wen­den des Gene­ri­sches Femininum.
Eine Rück­kehr zu geschlechts­neu­tra­len Bezeich­nung kön­ne es aus Grün­den der Dis­kri­mi­nie­rung nicht geben, so die Spre­che­rin des Ver­eins in einem Interview.

Nach Wil­len des Ver­eins soll in Zukunft eine Form der Anspra­che gewählt wer­den, die allen Geschlech­tern gerecht wird. Als Bei­spiel nennt Dop­pel­nen­nung vor Gen­der­stern­chen e.V. die Begrü­ßung bei Eröff­nung einer Rede.

Aus: Lie­be Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, mei­ne sehr geehr­ten Damen und Her­ren, soll zukünf­tig wer­den:
Lie­be Mit­ar­bei­ten­de des weib­li­chen, männ­li­chen, bei­der­sei­ti­gen, wech­seln­den, geschlechts­lo­sen, zeit­wei­se einem Geschlecht zuge­hö­ri­gen und neu­tra­len Gat­tung, mei­ne sehr geehr­ten Damen, Her­ren, Bigen­der, gen­der­flui­den Per­so­nen, Agen­der, Demis und Neutroisen.

Die Befürch­tung, dass mit der Viel­fach­nen­nung Tex­te unse­ri­ös wir­ken könn­ten, ließ der Ver­ein nicht gel­ten. Letzt­end­lich käme es auf den Inhalt an und viel­leicht noch auf das Ver­öf­fent­li­chungs­da­tum, um einen Text glaub­haft zu machen, nicht auf die Nen­nung aller Geschlechter.

One Comment

  1. Hal­lo Peter,
    das war auch tat­säch­lich lan­ge über­fäl­lig! War­um man nicht direkt am Anfang an die ein­zel­nen Spar­ten der Trans­gen­der-Per­so­nen gedacht hat, zeigt, wo wir eigent­lich gesell­schaft­lich ste­hen: immer noch im tiefs­ten Mittelalter.
    Dass man auch die Rep­ti­lo­iden nicht ein­be­zieht — (aller­dings bin ich da über­fragt ob das Männ­chen, Weib­chen, oder gar Zwit­ter sind — ich mei­ne, die legen Eier?) ist auch wie­der typi­sche Doppelmoral.
    Ich for­de­re daher den Zusatz in öffent­li­chen Anspra­chen: “lie­be Kalt, Warm — und Wechselwarmblüter..”
    Bleib gesund!
    CU
    P.

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