Führers Hund

Einer der größ­ten Medi­en­skan­da­le in den letz­ten Jah­ren war die Ver­öf­fent­li­chung der gefälsch­ten Hit­ler-Tage­bü­cher im STERN im Jah­re 1983.

Der Kunst­fäl­scher und Maler Kon­rad Kujau hat­te dem Stern 62 Bän­de der von ihm gefälsch­ten Hit­ler-Tage­bü­cher für knapp 10 Mil­lio­nen DM ver­kauft. Das Maga­zin wit­ter­te eine Sen­sa­ti­on und ver­öf­fent­lich­te exklu­siv das angeb­li­che Geschreib­sel Adolf Hit­lers, ohne eine ent­spre­chen­de Exper­ti­se abzu­war­ten. Kei­ne vier Wochen nach Ver­öf­fent­li­chung mit dem rei­ße­ri­schen Titel: „Hit­lers Tage­bü­cher ent­deckt“, hat­te das BKA die Fäl­schun­gen auf­ge­deckt. Die Auf­hel­ler im Papier der angeb­li­chen Tage­bü­cher wur­den erst ab Mit­te des 20. Jahr­hun­derts verwendet.

Der ver­meint­li­che Scoop brach­te neben viel Häme auch einer der bes­ten Komö­di­en her­vor. Die Sati­re Schtonk von Hel­mut Dietl, die sich auf die Ereig­nis­se im STERN bezieht, gehört zu den gelun­gens­ten und wit­zigs­ten Fil­men überhaupt.

Der NDR hat jetzt den Inhalt aller Tage­bü­cher in einer Daten­bank ver­öf­fent­licht. Wen es inter­es­siert, der kann die in les­ba­re Form über­tra­ge­nen „gehei­men Tage­bü­cher“ online nach Datum abru­fen und durchsuchen.