Herzblut — Kluftingers neuer Fall

Beim sieb­ten Fall für den All­gäu­er Kri­mi­nal­haupt­kom­mis­sar geht es dies­mal um einen Seri­en­mör­der, der Klufti in Atem hält. Apro­pos Atem, Kluf­t­in­ger ist ob sei­ner Lei­bes­fü­le ziem­lich kurz­at­mig und sei­ne andau­ern­den Brust­schmer­zen schei­nen ein Syn­onym für die­sen Fall zu sein, bei denen es um eine beson­ders bru­ta­le Mord­se­rie geht, die sich im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes herz­er­grei­fend dar­stel­len; Hen­ning Man­kell lässt grüßen.

In wei­ten Tei­len geht es natür­lich auch um Kluf­t­in­ger, der nach einer falsch ver­stan­de­nen zufäl­li­ge mit­be­kom­me­nen Dia­gno­se einer Hei­zungs­an­la­ge (“Die Pum­pe ist hin, da kann man nix machen”) und sei­ner Brust­schmer­zen bereits die Toten­glöck­chen läu­ten hört und nun ver­sucht, dem Sen­se­mann von der Schüp­pe zu sprin­gen, indem ab sofort Salat statt Käse­spat­zen auf dem Speis­plan ste­hen und Yoga ihm zu inne­rer Ein­kehr ver­hel­fen soll.

Die bei­den Autoren, Vol­ker Klüp­fels und Micha­el Kobrs, die inzwi­schen ihre Haupt­be­ru­fe auf­ge­ge­ben haben und von ihren Büchern leben kön­nen, stel­len ihre Haupt­fi­gur wie­der ein­mal als tech­nik­feind­li­chen, aber sym­pa­thi­schen Toll­patsch dahin, über den gelacht wer­den kann und darf. Sze­nen, wie die der Kon­takt­auf­nah­me mit Soh­ne­manns japa­ni­schem Schwie­ger­va­ters in Spe via Sky­pe sind zwar arg über­zo­gen und las­sen dann doch lei­sen Zwei­fel an der Glaub­wür­dig­keit All­gäu­er Exe­ku­ti­ve auf­kom­men, aller­dings ist der Anspruch der bei­den Autoren in ihren Büchern auch immer Humor gewe­sen und das unter­schei­det wohl­tu­end den All­gäu­er Kom­mis­sar ohne Vor­na­men, von sei­nem schwe­di­schen Kol­le­gen. Gell But­ze­le?