Das Fähnchen im Hundekot soll ganz offensichtlich den Unmut eines Mitbürgers über die Hinterlassenschaften eines (hoffentlich) vermuteten Vierbeiners auszudrücken und wirft doch zugleich eine Menge Fragen auf.
Neben mangelndem Interesse oder Kenntnis in Sachen Orthographie lassen Organisation und Planung entweder auf lückenhafte Impulskontrolle schließen — wobei die korrekte Bastelarbeit dem eigentlich widerspricht — oder als zweite Variante das Gegenteil, nämlich die Vermutung auf einen sehr disziplinierten, gewissenhaften Hinweisgeber, der im Zuge der Fäkalerkundungen bereits ein Arsenal an Fähnchen vorproduziert zu Hause eingelagert hat, um im entscheidenden Moment die selbstgebastelte Meinungsbekundung in der Hinterlassenschaft zu drapieren.
Da der Aussage auf dem Schild der Imperativ fehlt, ist es indes schwer für den Missetäter, die notwendige Konsequenz zu ziehen und das nicht nur, weil der direkte Delinquent vermutlich nicht lesen kann.
Der Halter des Hundes könnte sich mit der Aussage, als Pottsau abgesegnet zu sein, gedanklich anfreunden und seine Handlungen weiter fortsetzen.
Besser wäre eine direkte Handlungsempfehlung mit unterschwelliger Kritik: „Bitte machen Sie die Hinterlassenschaften ihres Hundes weg, das ist eine Sauerei!“ etwa, oder der Hinweis auf den Bußgeldkatalog des Landes NRW, der einen Haufen verdauten Hundedarminhalts mit bis zu 100 Euro Bußgeld sanktioniert.
Vermutlich würde dann das Hinweisschild ob der dann notwendigen Größe die Fäkalie überdecken und das wäre ja auch SCHEI…
Hallo Peter,
was das Thema Hundekot angeht — da bin ich auch etwas ratlos. Eigentlich sollte man genug gesunden Menschenverstand voraussetzen um die Pflichten als Hundehalters zu verstehen.
Aber ich erlebe täglich bei meinem Gang durch die Bolmke, dass Mensch und Hund ein besonders Pärchen sind. Der eine kann nicht lesen — der andere nicht denken — wobei häufig nicht klar ist, welcher welcher ist..
Die Bolmke ist ein Wald bei mir (dazu ein Naturschutzgebiet). In Naturschutzgebieten ist Leinenzwang — nicht ohne Grund. Drauf geschissen (buchstäblich).. Ich würde mal schätzen, dass über 90% aller Hunde dort ohne Leine rumlaufen. Einige fanden es sogar spaßig, mich anzuspringen was auf meinen Klamotten herrliche Pfotenabdrücke hinterliess, denn wenn Hunde über matschigen Waldboden laufen, dann sind die Pfoten sauig. Sogar einen Beissversuch gab es schon.
Die Hundehalter:innen machen dann ein erschrecktes Gesicht und den üblichen Spruch “das macht er sonst nie” — ja nee.. iss klar.. Es gibt 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten, aber ausgerechnet mich hat der Fifi mit Persönlichkeitsstörung als Erbfeind auserkoren..
Doch wir wollen ja über Kacke reden: Das entsorgen der Hundekacke ist im tiefen Wald so herrlich einfach — es gibt sie nämlich nicht. Wenn der Hund am Rand des Weges sein Geschäft hinterlässt, dann tut man so, als hätte man es nicht gesehen. Ist doch im Wald, also Natur — genau wie die Kacke. Das verrottet schon. Und das umso schneller, wenn da noch ein paar Wanderer durchstiefeln um die Kacke großflächig mit den Schuhsohlen auf dem Weg zu verteilen, damit auch noch andere Spaß damit haben den Dreck zu Hause von den Sohlen abzubekommen..
Interessant ist auch die Verwendung der Kotbeutelchen — sollten Sie denn genutzt werden. Normalerweise ist es ja löblich die schwarzen Beutel zu verwenden — aber wieso sie dann zugeknotet mitten auf den Wanderweg geworfen werden.. da musst Du mir helfen, denn das versteh ich nicht. Ist einem das tragen des Beutels zu schwer? Ist man entrüstet, dass in einem Wald nicht alle 300 Meter ein Abfalleimer steht und die Müllabfuhr mit schwerem Gerät durch Schutzgebiet bolzt um auch den letzten Specht noch aus dem Nest purzeln zu lassen? Echt.. erklärs mir..
Bleib gesund
CU
P.
Hey Dr. Nerd,
ja stimmt schon, Hundekacke ist extrem lästig, insbesondere am Schuh. Ich gebe zu, ich selber setzte mittels Schüppe Hundehaufen vom Bürgersteig mitten auf die Straße, das hat dann gleich den Effekt der Verkehrsberuhigung, denn für den Sauerländer ist das schmutzige Auto eine Art Sakrileg 😉
Das mit den Kotsäckchen habe ich auch schon beobachtet, das ist mir das größte Rätsel von allen. Wie kommt man denn auf die Idee, in Plastik eingetütete Hundekacke in der Natur zu entsorgen? Allerdings käme ich auch nicht auf die Idee, Fähnchen mit Botschaften in Fäkalien zu stecken.
Ich bin ja selber mehr der Zierfischfreund; kein Dreck, kein Krach, kein Spaziergang und den Rest erledigt Natur und Wasserfilter.
Gruß aus dem Sauerland