Jahr der Erkenntnis

Das jüngs­te Netz­kind hat’s raus bekom­men. Es gibt kei­nen Weih­nachts­mann und auch kein Christ­kind. Schuld war der Zet­tel am Weih­nachts­ge­schenk. Von mir ange­bracht – natür­lich. Ich hat­te ob der Viel­zahl der Geschen­ke an jedes ein Kärt­chen gehängt, blö­der­wei­se von mir und nicht der Gruß­for­mel der Sym­bol­fi­gur des Weihnachtsfestes.

Das wur­de gele­sen. Im Kopf des Netz­kin­des rat­ter­te es anschau­lich, als sie den Weih­nachts­an­hän­ger las. Unver­meid­lich war dann die Fra­ge nach dem Absen­der des Weih­nachts­pa­kets; Vie­le Grü­ße dein Christ­kind stand jeden­falls nicht drauf. Da das jüngs­te Netz­kind über eine her­vor­ra­gen­de Kom­bi­na­ti­ons­ga­be ver­fügt, war ihr schnell klar, dass die Erwach­se­nen­ge­schich­ten zu Weih­nach­ten so wohl nicht stim­men konnten.

Mrs. L warf mir einen ver­nich­ten­den Blick zu und ver­bat sich eine Grund­satz­dis­kus­si­on über begrenz­tes mensch­li­ches Wis­sen und die Theo­rien des Agnostizismus.

Der Ver­such der Erzäh­lung mei­ner­seits, dass Christ­kind ganz gut zu ken­nen, wes­halb es auf sei­ner wei­ten Tour bei mir regel­mä­ßig vor­bei­schaue, mir fro­he Weih­nach­ten wün­sche und – wenn es schon mal da ist, mich am Post­be­trieb zu betei­li­gen, ging inso­fern in die Hose, da das Netz­kind mei­ne Argu­men­ta­ti­ons­ket­te mit der simp­len rhe­to­ri­sche Fra­ge: „Ach und da kommt das Christ­kind aus­ge­rech­net zu dir?“, zunich­te machte.

Gewiss kann man sich nur der eige­nen Exis­tenz sein, wuss­te bereits der fran­zö­si­sche Phi­lo­soph Rene Des­car­tes im 17. Jahrhundert.

Und schließ­lich – wer lesen kann, soll Erkennt­nis gewin­nen, oder?

2 Comments

  1. Ja ja, die Kin­der von Heu­te sind nicht mehr so blau­äu­gig, wie wir damals. Ich habe bis 12 noch an den/die Weinhnachtsmann:in bzw. der/die/das Christkind:Mann:Frau:Divers geglaubt. Bis Mit­te 40 glaub­te ich auch noch, dass alle Frau­en Prin­zes­si­nen sind, ein edles Gemüt haben und ein fleisch­ge­wor­de­nes (bes­ser wohl sex­ge­wor­de­nes) Mär­chen mit “und sie leb­ten glück­lich bis ans Ende ihrer Tage” endet ‑der geg­ne­ri­sche Schei­dungs­an­walt hol­te mich auf den Boden der Rea­li­tät zurück. Rea­li­tät und Mär­chen — da tut sich ja unse­re Gesell­schaft schwer mit — nicht so sehr mit dem Mär­chen anhö­ren — eher mit der gesun­den Skep­sis, was dir da wie­der einer für einen Bären auf­bin­den will, die mal bes­ser von Nöten wäre.
    Aber seit­dem ich mich aus­ge­klinkt habe und mir die gan­zen Ver­wirr­ten Geis­ter von außen anschaue, ist das Leben ein­fach nur noch Come­dy pur..
    Popcorn?..
    CU
    P.

    1. Hal­lo Peter,

      mei­ne Groß­nich­te geht da auf Num­mer sicher, ihr ist die Her­kunft der Weih­nachts­ge­schen­ke letzt­end­lich egal 😉

      Guten Rutsch und

      Gruß aus dem Sauerland

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