Kochambitionen

„Was ist eigent­lich Wal­ler?“, frag­te ich eini­ge Zeit nach der Bestel­lung eben­die­ses Menüs in die Run­de. „Das ist Wels“, wer­de ich ob mei­ner offen­kun­di­gen Unkennt­nis mil­de lächelnd von mei­nem Gegen­über am Restau­rant-Tisch belehrt. Uuuh, den­ke ich noch so bei mir, die Rat­te der Sau­er­län­der Seen­land­schaft. Aber es war zu spät, der Kell­ner brach­te bereits den Salat und kur­ze Zeit spä­ter Tei­le des Schlamm­gründ­ler ordent­lich file­tiert direkt in hand­li­chen Mund­häpp­chen auf dem, wie mir schien, etwas zu groß gera­te­nen Teller.

Beim Geschmack war ich aller­dings posi­tiv über­rascht. Das Fleisch schmeck­te so gar nicht nach Fisch, eher nach Kalb. Der Wels ist außer­dem tat­säch­lich ein belieb­ter Spei­se­fisch. Man lernt doch nie aus.

Ange­spornt durch so viel Krea­ti­vi­tät woll­te ich am nach­fol­gen­den Wochen­en­de nicht abseits­ste­hen und berei­te­te ganz mutig einen Auf­lauf nach Groß­mutter Art. Nicht mei­ner, son­dern die des WDR-Fern­seh­kochs Björn Freitag.

Tat­säch­lich schie­nen die Schicht­krea­tio­nen der, mit Käse über­ba­cke­nen Kar­tof­fel­stamp­fe, Sau­er­kraut, Blu­men­kohl, Por­ree und eine leich­te Bécha­mel­sauce, nicht direkt das von mir erhoff­te Geschmacks­feu­er­werk bei mei­ner Fami­lie zu entfachen.

Mrs. L jeden­falls kom­men­tier­te den Auf­lauf nach Rezept aus dem Hau­se des Fern­seh­kochs mit dem Hinweis:„Sehr interessant.“