Der Greis ist heiß

“Alte Män­ner set­zen alles auf die letz­te gro­ße klei­ne Karte,
hau­en so rich­tig auf die Sahne […] 

Trin­ken das Bier aus der Schna­bel­tas­se und geht dann wie­der rich­tig los.

Sagen nur, B‑b-baby, Baby gewähr mir doch den Gna­den­stoss.” [Udo Lindenberg]Link

Inter­es­san­ter­wei­se hat die Bericht­erstat­tung über den “wan­deln­den Her­ren­witz Brü­der­e­le” eine brei­te Dis­kus­si­on durch alle Lager los­ge­tre­ten. Auf Twit­ter dis­ku­tier­ten unter dem Hash­tag #Auf­schrei Tau­sen­de über das The­ma Sexis­mus im All­tag. Auch die Online­aus­ga­ben aller füh­ren­den Zeit­schrif­ten nah­men sich des The­mas an. Klar, die Män­ner­bün­de um Brü­der­le hiel­ten in Treue fest zu ihm und Wolf­gang Kubicki entlö­de­te sich tat­säch­lich nicht, Brü­der­le mit dem Hin­weis eines harm­lo­sen Flirts zur Sei­te zu ste­hen. Bei der gan­zen Debat­te ist viel dum­mes Zeug gesagt und geschrie­ben wor­den; ins­be­son­de­re die Frak­ti­on der Män­ner, die ver­meint­lich um harm­lo­se Ritua­le traue­ren, die der angeb­lich immer mehr um sich grei­fen­den poli­ti­schen Kor­rekt­heit zum Opfer fällt, möch­te man fra­gen: Was wür­den Sie emp­fin­den, wenn ein wein­se­li­ger, alter, not­gei­ler Mann ihre Toch­ter anzüg­lich anbaggert?

Das klügs­te was zu sagen war, hat Stern-Chef­re­dak­teur Tho­mas Oster­korn dazu gesagt: “Wir Män­ner soll­ten uns so ver­hal­ten, wie wir uns wün­schen, dass man unse­ren Frau­en und Töch­tern begegnet.”

Was auch immer pas­siert, Brü­der­le ist schwer beschä­digt und die FDP wird sich über­le­gen müs­sen, mit dem ange­schla­ge­nen Schlacht­ross in den Wahl­kampf zu zie­hen. Viel­leicht täte der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der FDP gut dar­an, sich zu entschuldigen.