Marodes

O.K, ab einem gewis­sen Alter treibt nicht nur die Pro­phy­la­xe den Men­schen zum Arzt, das scheint mir ähn­lich eines alten Autos in der Natur der Sache zu lie­gen, sämt­li­che Fach­ärz­te auf­su­chen zu müs­sen, um zumin­dest den Ver­such zu star­ten, wich­ti­ge Funk­tio­nen wie­der her­zu­stel­len, bzw. eini­ger­ma­ßen zu erhal­ten. In so fern sind mein Auto und ich eigent­lich eine Ein­heit. Das Auto zum TÜV, der Mensch zum Arzt.

Wobei tem­po­rär tat­säch­lich der Ver­fall des Autos par­al­lel zum mensch­li­chen Ver­fall ein­her zu gehen scheint. Selbst die Dia­gno­se des Autos durch den Werks­meis­ter lie­ße sich pro­blem­los auf die mensch­li­che Mor­bi­di­tät anwen­den: „Tja, ist halt schon ein biss­chen älter, da müs­sen wir mal gucken, ob sich das noch lohnt.“

Der Werks­meis­ter aller­dings hat den Vor­teil, alle anste­hen­den Repa­ra­tu­ren sozu­sa­gen unter einem Dach erle­di­gen zu kön­nen. Ärz­te sind an der Stel­le nicht so fle­xi­bel und so ist es ange­ra­ten, sich Ter­mi­ne für die ver­schie­de­nen Fach­ärz­te frei zu halten.

Für Ästhe­ten emp­fiehlt sich ein Besuch des Haut­arz­tes übri­gens nur im Winter.

Was im Som­mer dort an der­ma­to­lo­gi­schen Kurio­si­tä­ten offen zur Schau getra­gen wird, spot­tet jeder Beschrei­bung. Fuß­pilz­er­krank­te Pati­en­ten, mei­ner Mei­nung nach im End­sta­di­um, zumin­dest was die Füße angeht, ver­su­chen eine Lin­de­rung der Erkran­kung ent­we­der mit offe­nen San­da­len oder gleich mit Weg­las­sen des Schuh­wer­kes. Groß­flä­chi­ge Haut­ir­ri­ta­tio­nen in Form von Ekze­men oder Pil­zen wer­den näs­send, rot und schup­pend eben­so unge­niert zur Schau gestellt, wie das Zer­stö­rungs­werk horn­lie­ben­der Fadenpilze.

Gut, dass wenigs­tens das Auto durch den TÜV ist.