Nervige Autos

Das mit den Sen­so­ren in und an den Autos nimmt inzwi­schen Aus­ma­ße an, die mich bereits haben über­le­gen las­sen, mir beim nächs­ten Auto­kauf ein Auto zuzu­le­gen, dass vom Bau­jahr in der Zeit­schie­ne liegt, als Sen­so­ren noch weit­ge­hend unbe­kannt waren. 

Allei­ne die Erfah­rung, bis zu mei­nem 40. Lebens­jahr genau die­se Autos gefah­ren zu sein und die Tat­sa­che, fast jedes Wochen­en­de unter dem Auto lie­gend und repa­rie­rend ver­bracht zu haben, hal­ten mich davon ab. Wobei weni­ger die Repa­ra­tu­ren als das Lie­gen unter dem Auto in mei­nem Alter den Gedan­ken des Kaufs eines Old­ti­mers ad absur­dum führen. 

Ein Kol­le­ge mach­te mich dar­auf auf­merk­sam, dass der Tes­la eines Mit­ar­bei­ters im Fir­men­ge­län­de selbst­stän­dig und unauf­ge­for­dert Video­auf­nah­men macht. Und tat­säch­lich – bei Annä­he­rung an das Fahr­zeug reagiert ein Bewe­gungs­sen­sor und nimmt mit­tels inte­grier­ter Kame­ra das Gesche­hen rund um das Auto per Video auf. Das Fea­ture heißt Wäch­ter­mo­dus und darf in Deutsch­land nur auf dem Pri­vat­ge­län­de genutzt werden.

Gera­de in die­ser Woche noch geflucht über den Anhän­ger­sen­sor bei mei­nem Auto, der mir bei jeder Anhän­ger­fahrt weis­ma­chen will, dass eben­die­ser nicht rich­tig arre­tiert sei, lese ich zu mei­ner Erhei­te­rung, dass es ande­ren Auto­fah­rern mit der über­bor­den­den Sen­so­ren­ausst­sat­tung in ihren Autos nicht bes­ser geht. Tes­la hat unter ande­rem einen Sen­sor, der an das Sys­tem mel­det, wenn der Fah­rer die Hän­de vom Lenk­rad nimmt. Das Auto bremst dann abrupt die Geschwin­dig­keit her­un­ter. Nun funk­tio­niert die­ser Sen­sor anschei­nend nicht immer und das Auto bremst will­kür­lich ab. Beson­ders unschön ist das natür­lich beim Überholmanöver. 

Offen­sicht­lich haben sich etli­che Tes­la-Fah­rer damit behol­fen, soge­nann­te Lenk­hil­fen an das Lenk­rad zu schrau­ben, die dem Sen­sor die Hand-am-Len­ker Situa­ti­on simu­liert. Aller­dings hat Ama­zon und der Shop Ali­baba das Zube­hör­teil aus dem Sor­ti­ment gewor­fen. Wahr­schein­lich woll­ten die sich nicht mit Tes­la anle­gen, denn pein­lich ist die Sache ja schon, irgend­wie bei einem so teu­ren Auto eine Lenk­hil­fe anzu­brin­gen, damit die Kar­re nicht über­ra­schend abbremst. 

Speck der Hoffnung

Ich erin­ne­re mich noch an Gün­ter Oet­tin­ger, der im Jahr 2010 dar­über phi­lo­so­phier­te, dass die eng­li­sche Spra­che die­je­ni­ge der Zukunft sei und in ein paar Jah­ren die deut­sche Spra­che im Arbeits­um­feld ablö­sen wür­de. »Eng­lisch wird die Arbeits­spra­che«, war sich EU-Kom­mis­sar Oet­tin­ger noch gut einem Jahr­zehnt sicher. Jeder, »egal ob er Fach­ar­bei­ter an der Werks­ma­schi­ne oder ob er Geschäfts­füh­rer« ist, müs­se »Eng­lisch ver­ste­hen und spre­chen können«.

Nun, Oet­tin­ger wur­de in den Jah­ren sei­ner Amts­zeit weni­ger wegen sei­ner Ver­diens­te als Minis­ter­prä­si­dent oder EU-Kom­mis­sar bekannt, als für sei­ne rudi­men­tä­ren Eng­lisch­kennt­nis­se. Berühmt wur­de Oet­tin­ger für den Satz: »We are all sit­ting in one boat.«

Oet­tin­ger hat jetzt end­lich mit »Plap­per­mäul­chen« Anna­le­na Baer­bock eine wür­di­ge Nach­fol­ge­rin gefunden. 

So lie­fert unse­re Außen­mi­nis­te­rin ein wei­te­res Mal einen Bei­trag zur Real­sa­ti­re mit ihrer Rede vom Bacon of Hope und beweist aufs Neue: All­ge­mein­bil­dung wird über­schätzt.

Intel inside

Die Bun­des­re­gie­rung sub­ven­tio­niert den Chip­her­stel­ler Intel, ins­be­son­de­re Robert Habeck hat­te sich dafür stark­ge­macht. Intel Cor­po­ra­ti­on ist ein US-ame­ri­ka­ni­scher Halb­lei­ter­her­stel­ler mit Haupt­sitz im kali­for­ni­schen San­ta Cla­ra und hat im Jah­re 2022 einen Umsatz von 63 Mil­li­ar­den US-Dol­lar gemacht. 

10 Mil­li­ar­den Euro lässt sich die Bun­des­re­gie­rung die Ansied­lung des zweit­größ­ten Chip­her­stel­lers in Mag­de­burg kos­ten. Bis­her waren 6,8 Mil­li­ar­den Euro Sub­ven­tio­nen durch die Ampel­ko­ali­ti­on ver­spro­chen. Intel for­der­te aller­dings auf­grund der hohen Ener­gie­prei­se in Deutsch­land deut­lich mehr Geld.
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Land der Unbedarften?

Heu­te Mor­gen war der Schorn­stein­fe­ger zum Mes­sen des Abgas­ver­hal­tens der Hei­zung da. Mess­wer­te sind top. Auf die Fra­ge nach sei­ner Ein­schät­zung zur Rea­li­sie­rung einer Wär­me­pum­pe für uns, mein­te er, dass, wenn ich die Men­ge Strom, die dafür gebraucht wür­de, rege­ne­ra­tiv erzeu­gen wür­de, das durch­aus infra­ge kom­men würde. 

Ansons­ten wäre durch den hohen Strom­be­darf einer Wär­me­pum­pe in älte­ren Häu­sern, die jet­zi­ge gute CO₂-Bilanz zum Teu­fel, da der Strom zu einem guten Teil durch fos­si­le Ver­bren­nung erzeugt wird und durch die not­wen­di­ge Strom­men­ge auch in Zukunft nicht nur rege­ne­ra­tiv erzeugt wer­den kön­ne. Aus die­sem Grund plant die Bun­des­re­gie­rung den Neu­bau von Gas­kraft­wer­ken, um die dro­hen­de Strom­lü­cke zu schlie­ßen.

Mein Ein­wand, dass das doch mal jemand nach­rech­nen müs­se, beant­wor­te­te mein Schorn­stein­fe­ger mit dem Satz: „Für jeden Beruf brau­chen Sie eine Aus­bil­dung oder ein Stu­di­um, als Poli­ti­ker nicht.“

Nach­satz eines Leser­brief­schrei­bers auf blog.fefe.de im Zusam­men­hang des tech­ni­schen Ver­ständ­nis der Funk­ti­ons­wei­se einer Wär­me­pum­pe: “Ganz ein­fa­che The­se zum Nach­den­ken: in einem Land, in dem über­wie­gen­de Tei­le der Bevöl­ke­rung offen stolz dar­auf sind, kein Mathe zu kön­nen, braucht man sich über zur Schau gestell­tes feh­len­des tech­ni­sches Ver­ständ­nis nicht zu wun­dern und aufzuregen.“

Wohl wahr.

Regierende Hasardeure

Die aktu­el­le Sonn­tags­fra­ge zur Bun­des­tags­wahl zeich­net ein düs­te­res Bild. Die AFD befin­det sich wei­ter­hin im Höhen­flug, eini­ge Insti­tu­te sehen die Par­tei gar bei 20 Pro­zent der Wäh­ler­stim­men und somit als zweit­stärks­te Par­tei, zumin­dest in den Umfra­gen. Der ein­sei­ti­ge Shoo­ting­star Star – die Grü­nen – sind nach Habecks Heiz­wen­de wei­ter­hin im Abwärts­trend, was aber nicht wei­ter ver­wun­der­lich ist, da inzwi­schen immer mehr Fach­leu­te die Hei­zungs­wen­de kritisieren.

Die SPD wäre als Kanz­ler­par­tei eini­gen Umfra­ge zur Fol­ge nur noch dritt­stärks­te Par­tei, Lin­ke und FDP bewe­gen sich laut Umfra­ge an der 5‑Pro­zent-Hür­de. Die Regie­ren­den wer­den zuneh­mend ner­vös, die Poli­tik ver­sucht sich in Erklärungen.
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Politik nach dem Sankt-Florian-Prinzip

Die Indus­trie in der Bun­des­re­pu­blik ist der Grund­stein des Wohl­stands in Deutsch­land und mit 7,5 Mil­lio­nen Arbeit­neh­mern und Arbeit­neh­me­rin­nen der größ­te und wich­tigs­te, aller­dings auch ener­gie­in­ten­si­ve Wirt­schafts­zweig. Mit der Dekar­bo­ni­sie­rung ist nun eine Abkehr der Ener­gie­ge­win­nung durch fos­si­le Brenn­stof­fe ein­ge­läu­tet, was zu einer enor­men Ver­teue­rung von Ener­gie führt.

Die Indus­trie kann viel­leicht – zumin­dest in Tei­len – die gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten an die End­kun­den wei­ter­ge­ben, aller­dings auch nur solan­ge, wie es kei­ne oder kaum Sub­sti­tu­te in der Welt gibt, die an die Qua­li­tät deut­scher Erzeu­ger herankommt. 

Das aller­dings dürf­te nur eine Fra­ge der Zeit sein und somit wird sich der Deindus­tria­li­sie­rungs­pro­zess fort­set­zen. Das ist nur auf­zu­hal­ten, wenn der Staat die Ener­gie­kos­ten mas­siv sub­ven­tio­niert, wie Wirt­schafts­mi­nis­ter Habeck bereits rich­tig erkannt hat.
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Stromzuteilung durch den Staat?

Vie­le Exper­ten hat­ten es bereits pro­gnos­ti­ziert: Mit der Ver­stro­mung der Mobi­li­tät und des Hei­zens sind die Net­ze in der Bun­des­re­pu­blik über­las­tet. Man hat­te gehofft, dass die Infra­struk­tur mit den Jah­ren moder­ni­siert wür­de, sodass für den Ein­zel­nen auch in Hoch­ab­nah­me­zei­ten Strom zur Ver­fü­gung steht. 

Wie so vie­les in der Strom­wen­de ist auch die­ses Sze­na­rio nicht zu Ende gedacht und schei­tert bereits in den Anfän­gen. In Dort­mund konn­te der Woh­nungs­kon­zern Veno­via bereits jetzt schon nur 60 Wär­me­pum­pen nicht anschlie­ßen, da das Strom­netz zu schwach ist.
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Maiwetter

Im Sau­er­land dau­ert bekannt­lich alles etwas län­ger, sogar das Wet­ter lässt sich Zeit. Aber jetzt end­lich scheint sich die Son­ne und damit auch die Wär­me durch­zu­set­zen. Der Dau­er­re­gen hat aller­dings auch sein Gutes: Der Natur konn­te man wort­wört­lich beim Wach­sen zusehen. 

Wo ist die SPD?

Im Bun­des­tag sit­zen Par­tei­en, die einer gewis­sen Kli­en­tel zuge­ord­net sind und die­se durch die eben­die­se Par­tei­en ver­tre­ten wer­den. So weit, so nor­mal. FDP Wäh­ler sind in der Regel rei­che Bür­ger, die gro­ßen Wert auf ihre indi­vi­du­el­le Frei­heit legen und am liebs­ten dem Markt alle Regu­lie­run­gen überlassen.

Die Grü­nen wer­den von zumeist von wohl­ha­ben­den Bür­gern, häu­fig mit staat­li­chem Ein­kom­men in gesi­cher­ten Posi­tio­nen, Aka­de­mi­kern und jun­gen Men­schen gewählt. Die CDU ist die Par­tei der Kon­ser­va­ti­ven. Die Lin­ke kom­men einer Stu­die zufol­ge aus allen Ein­kom­mens­schich­ten und nicht, wie man mei­nen könn­te, unter denen, deren finan­zi­el­le Situa­ti­on eher pre­kär ist. Aller­dings, in Ost­deutsch­land ten­die­ren zufol­ge Men­schen zur Lin­ken, die sich um ihre wirt­schaft­li­che Situa­ti­on sor­gen. AFD-Wäh­ler sind ten­den­zi­ell eher rechts des Kon­ser­va­tis­mus zu fin­den, vor allem ehe­ma­li­ge Nicht­wäh­ler fin­den ver­meint­lich hier ihre poli­ti­sche Heimat.
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