Der Winter kämpft noch mit dem Frühling. Derzeit gewinnt er im Sauerland. Schön ist’s trotzdem.
Diskriminierungssensibler Formulieren
Nachdem das gendern das generische Maskulinum, also die geschlechtsneutrale Personen – oder Berufsbezeichnung abgelöst hat und viele Mitbürger*innen bereits in der Anwendung des Gendersternchens geübt sind, gibt es nunmehr Kritik von der Gruppierung Doppelnennung vor Gendersternchen e.V.
Die Kritik entzündet sich am Fehlen der Ansprache anderer Geschlechter. So spreche beispielsweise der Begriff Bürger*innen zwar sowohl das männliche als auch das weibliche Geschlecht an, indes fehlt die Gruppe der Bigender, der genderfluiden Personen, der Agender, der Demigender und der Neutrois.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die zumindest phonetisch klingende Verniedlichung beim Verwenden des Generisches Femininum.
Eine Rückkehr zu geschlechtsneutralen Bezeichnung könne es aus Gründen der Diskriminierung nicht geben, so die Sprecherin des Vereins in einem Interview.
Nach Willen des Vereins soll in Zukunft eine Form der Ansprache gewählt werden, die allen Geschlechtern gerecht wird. Als Beispiel nennt Doppelnennung vor Gendersternchen e.V. die Begrüßung bei Eröffnung einer Rede.
Aus: Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine sehr geehrten Damen und Herren, soll zukünftig werden:
Liebe Mitarbeitende des weiblichen, männlichen, beiderseitigen, wechselnden, geschlechtslosen, zeitweise einem Geschlecht zugehörigen und neutralen Gattung, meine sehr geehrten Damen, Herren, Bigender, genderfluiden Personen, Agender, Demis und Neutroisen.
Die Befürchtung, dass mit der Vielfachnennung Texte unseriös wirken könnten, ließ der Verein nicht gelten. Letztendlich käme es auf den Inhalt an und vielleicht noch auf das Veröffentlichungsdatum, um einen Text glaubhaft zu machen, nicht auf die Nennung aller Geschlechter.
Frühlingsanfang
..gestern um 16.32 Uhr waren Tag und Nacht in etwa gleich lang.
Die Bundesrebublik als Rechtsstaat
Es ist schon erstaunlich, wie wir bereits verlernt haben, Verantwortung für uns selber zu übernehmen. Die Bundesregierung hat entschieden, fast alle Maßnahmen in Bezug mit Corona auszusetzen. Alleine die Lesart bei einigen Mitbürgern ist erschreckend. Es geht nicht darum, dass der Staat uns irgendetwas „zurückgeben“ würde. Es geht darum, dass die Einschränkung vieler Grundrechte in der Pandemie keine rechtliche Handhabe mehr haben. Grundrechte sind nicht verhandelbar und dürfen nur in Situationen eingeschränkt werden, in denen die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet wird.
Mit dem (zumindest derzeit) relativ milden Verlauf einer Erkrankung mit der Infektion durch das Corona-Virus ist das so nicht mehr gegeben. Richtigerweise muss der Staat alle Maßnahmen aufheben, die im Zusammenhang mit Covid eine Grundrechtseinschränkung bedeuten und das, obwohl die Fallzahlen im Moment so hoch sind wie nie. Die Bundesregierung verfügt indes nicht über eine Pflicht zum nicht Tragen einer Maske. Auch alle anderen Maßnahmen kehren sich nicht um.
Jeder Bürger hat das Recht, Veranstaltungen fernzubleiben, weiterhin eine Maske zu tragen, Besuche zu meiden, Abstand zu wahren, ja sogar, sich ordentlich die Hände zu waschen. Der Staat ist nicht Ordnungsbehörde über das Leben der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes. Die Bundesrepublik ist ein Rechtsstaat, und für die Einschränkung von Grundrechten sind hohe Hürden gesetzt, beispielsweise die Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite.
Voraussetzung dafür ist die ernsthafte Gefährdung für die öffentliche Gesundheit und die Gefahr einer dynamischen Ausbreitung einer bedrohlich übertragbaren Erkrankung, wobei die Betonung auf ernsthaft und bedrohlich liegt. Erst dann darf der Staat begrenzt Maßnahmen wie z.b. Ausgangsbeschränkungen erlassen. Sollte diese Bedrohung nicht mehr akut sein, ist die Ausrufung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite zurückzunehmen und der Staat muss die Grundrechtseinschränkungen beenden.
Wir leben also in einem Staat, der große demokratische Hürden aufbaut, wenn es um die Einschränkungen von Rechten für die Bürger und Bürgerinnen geht. Alle die sich jetzt darüber empören, dass die Grundrechtseinschränkungen enden und nach weiteren einschränkenden Maßnahmen rufen, sei die freiheitliche demokratische Grundordnung als Kernsubstanz unsere Verfassung empfohlen, aus der sich der Begriff der wehrhaften und streitbaren Demokratie ableitet, die nämlich gegen eine legalisierte Diktatur mit den Auswirkungen von Willkürlichkeit, z.B. bei Grundrechtseinschränkungen, schützen soll.
Im Übrigen hat nicht nur jeder das Recht, mit Grundrechtseinschränkungen für sich selber weiterhin zu leben, man darf die Verfassung der Bundesrepublik kritisieren und das sogar öffentlich.
Merkmale eines funktionierenden Rechtsstaats.
Tipps für Frischvermählte
Verhalten auf der Hochzeitsreise:
»Man glaubt nicht, dass es richtig sei, schon auf der Hochzeitsreise zeigen zu müssen, dass man Herr im Haus ist. Erstens ist man auf der Reise nicht zu Hause und zweitens lacht jede Frau über solche Versuche, ihr die Herrschaft zu nehmen. Gerät man überdies mit seiner jungen Frau in Streit, so gebe man nach. Nicht, weil der Klügere nachgibt. das ist ein durchaus falscher Satz. Vielmehr gebe man nach, weil das eine gute Übung für die Zukunft ist.«
Julius Stettenheim — Der moderne Knigge
Frühling naht
Künstliche Verknappung
Das jüngste Netzkind kommt zum Essen. Mit ihren acht Jahren zählt alles, was grün ist, nicht gerade zur Lieblingsspeise. Kartoffeln verschmäht sie ebenfalls, außer in Form von Fritten. Als Großonkel bin ich in keinerlei Erziehung involviert, das Netzkind weiß also, dass es eine gewisse Sicherheit für die Duldung nonkonformen Verhaltens gibt, das gilt auch für’s Essen. Böse Zungen behaupten gar, ich würde absichtlich versuchen, anarchistische Umtriebe beim Kind zu wecken.
Der Gedanke jedenfalls, dem Kind ein Taschenmesser schenken zu wollen und der ständige Hinweis auf eine zeitlich nicht mehr so entfernte Moppedzeit und Tipps zum Vortäuschen der heimischen Anwesenheit, obwohl man doch auf einer Fete ist, trägt nach Meinung der Mutter des Netzkindes, meiner Nichte, nicht gerade dazu bei, ihre Vorstellungen von einem kreuzbraven Kind umzusetzen. Aber das ist wieder etwas anderes.
Das Netzkind jedenfalls weiß, dass sie bei mir Fritten und als Nachtisch Eis bekommt. Als Reaktion auf die Nachlässigkeit beim Essen ließ ich mich dann doch zu Sanktionen beim Nachtisch hinreißen, indem ich dem Netzkind nur die Hälfte der Portion von allen anderen gab. Empört gab das Netzkind kund, dass es sich von mir verarscht fühle. [sic!]
Entrüstung aller Anwesenden indes gab’s nur in meine Richtung – mit dem deutlichen Hinweis offensichtlich verfehlter, vom Großonkel übernommener sprachlicher Nachlässigkeiten.
Nervige Anrufe
Früher war das Haustelefon etwas besonderes. Es war von der Post gemietet, es gab die Farben grau, orange und grün zur Auswahl, wurde oftmals mit einem Brokadbezug bedacht und hatte – zumindest bei uns zu Hause – ein Schloss in der Wählscheibe, um die Jugend vor allzu viel Schwatzhaftigkeit abzuhalten, schließlich kostete eine Minute telefonieren in der damaligen Zeit um die 30 Pfennige. Wenn es klingelte, war das oft mit schlechten Nachrichten verbunden, einfach mal so anrufen, das war verpönt.
Auch für die anderen Nachrichten per Telefon gab es Verhaltensregeln, man rief z.B. nicht in der Zeit um 20.00 Uhr an, denn dann lief die Tagesschau. Nach der Tagesschau wurde nur zu wirklich wichtigen Zwecken telefoniert. Morgens durfte ab 08.00 Uhr telefoniert werden, am Wochenende erst ab 10.00 Uhr, zu den Essenszeiten galt ebenso Telefonverbot wie in der Zeit der Mittagsruhe. Im Grunde beschränkte sich damit das Telefonzeitfenster auf wenige Stunden täglich, ansonsten blieb das brokatbedeckte Gerät im Flur oder im Wohnzimmer still.
Heute ist das Telefon eine Spamschleuder, klingelt zu den unmöglichsten Zeiten und der oder die Anrufer werben mit allem möglichen und führen auch sonst nichts Gutes im Schilde.
Abhilfe schafft die Fritzbox. In der Weboberfläche der Fritzbox lassen sich gezielt Telefonnummern sperren. Beim Angerufenen bleibt das Telefon dann stumm. Allerdings hört der Anrufer immer noch ein Freizeichen.
Für besonders hartnäckige Anrufer empfiehlt sich die Umleitung an eine der bekannten Abwimmelhotlines wie der von frankgehtran.de.
Es sei denn, sie möchten ihre Schwiegermutter jemand anderes ärgern, dann leiten Sie per Fritzbox alle bekannten Spamanrufe an diese Telefonnummer weiter.
Immer noch Winter
Es scheint ein schneeloser Winter zu werden. Im Gegensatz zu letztem Jahr hat Frau Holle dieses Jahr wohl geschlossen;-)
Wahr und Unwahr
Wahr ist, dass der aus seiner Partei ausgetretene Ex-AFD Chef Meuthen der AFD totalitäre Ansätze bescheinigt und ihr damit endgültig den Nimbus einer bürgerlichen Partei genommen hat.
Unwahr ist, dass das der AFD geschadet hätte.
Wahr ist, dass Erika Steinbach einen Antrag auf Mitgliedschaft in der AFD gestellt hat.
Unwahr ist, dass die Rechtsausleger Hans-Georg Maaßen, Thilo Sarrazin und Max Otte gleichsam um eine Aufnahme in die AFD gebeten hätten.
Wahr ist, dass Bundeskanzler Scholz oftmals viel redet und wenig sagt.
Unwahr ist, dass er das bei Willi Brandt gelernt hätte.
Wahr ist, dass es ein Grundsatz der Bundesrepublik ist, keine Waffen in Krisengebiete zu liefern.
Unwahr ist, dass es ein Grundsatz der Bundesrepublik ist, keine Waffen in Krisengebiete zu liefern.