Rückkehr der Rattenfänger?

Die Kom­men­tie­run­gen und Ana­ly­sen zu den Ergeb­nis­sen der Land­tags­wahl in Hes­sen und Nie­der­sach­sen über­zeu­gen wenig. Die gro­ßen Par­tei­en haben ver­lo­ren. Die Wäh­ler ent­schie­den sich mehr­heit­lich nicht wäh­len zu gehen. Roland Koch hat ver­sucht mit aus­län­der­feind­li­chen Res­sen­ti­ments Wäh­ler zu gewin­nen, das hat nicht funk­tio­niert. Aber auch der Kuschel­kurs der SPD um Frau Ypsi­lan­ti moch­te einen Groß­teil der Wäh­ler nicht über­zeu­gen. Das Wahl­er­geb­nis lässt Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum zu. Die Wahl­be­tei­li­gung aller­dings auch –Wer­ner Per­ger schrieb bereits vor der Land­tags­wahl in der ZEIT:

Zur Debat­te ste­hen die Belast­bar­keit und die Leis­tungs­fä­hig­keit der Demo­kra­tien. Der in viel­fäl­ti­gen Umfra­gen, seriö­sen und ober­fläch­li­chen, gemes­se­ne Ver­trau­ens­ver­lust der Bür­ger, das sin­ken­de Inter­es­se an der Poli­tik und die in den meis­ten Län­dern sin­ken­de Wahl­be­tei­li­gung wer­den zuneh­mend als Pro­blem emp­fun­den. Sie ent­fal­ten eine eige­ne, sich selbst beschleu­ni­gen­de Wir­kung: Die tra­di­tio­nel­len Par­tei­en und die Ver­tre­ter der poli­ti­schen Klas­se wer­den ins­ge­samt ner­vös, reagie­ren auf die­se Ent­wick­lung ängst­lich, wagen sich nicht mehr an schwie­ri­ge poli­ti­sche The­men her­an und fürch­ten nie­mand so sehr wie die Wähler.