Sauerländer Kunstverständnis

Der Sau­er­län­der an sich ist ja etwas Ben­zin und Die­sel­af­fin. Das hängt ver­mut­lich damit zusam­men, dass man im Sau­er­land mit dem Geräusch eines Tre­cker Motors abends ins Bett geht und mor­gens auf­wacht. Das Gesamt­kunst­werk könn­te also als Remi­nis­zenz an eben­die­se ver­gäng­li­chen Die­sel und Ben­zin­mo­to­ren gedacht sein und wirft doch gleich­zei­tig Fra­gen auf.

Ich mei­ne, ich sel­ber ken­ne noch den Tank­wart im ölver­schmier­ten Blau­mann, der einem stets behilf­lich war, wenn der Opel Kadett mal wie­der nicht so woll­te, wie er sollte.

Aber eine Tank­war­tin in Dirndl? Was will uns der Künst­ler damit sagen? Zumal es sich noch um eine Ver­sinn­bild­li­chung mit­tels unter­arm­am­pu­tier­ter Schau­fens­ter­pup­pe han­delt. Gut zuge­ge­ben, das Gesamt­kunst­werk steht nicht im Sau­er­land, son­dern in der Nähe des Möh­ne­sees und kann nun eben­da im Gesamt­kon­text etwas bedeu­ten, was man im Sau­er­land nicht ganz versteht.

Was ich aber ver­stan­den habe war, dass das hin­ter dem Kunst­werk nach­ge­la­ger­te Restau­rant einen ver­mut­lich kun­den­star­ken Tag mit einem Ruhe­tag ver­band und das könn­te immer­hin Hin­weis dar­auf sein, dass es sich beim Besit­zer um einen Sau­er­län­der handelt.

Schließ­lich ken­nen wir hier auch noch heu­te die durch nichts zu erschüt­tern­de Gesetz­mä­ßig­keit der Auf­for­de­rung eini­ger Laden­be­sit­zer mit­tels Hin­weis­schild an ihre Kun­den zuhau­se zu bleiben:

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