Schleckers Welt

Das Unter­neh­men Schle­cker hat sich mit dem wirk­lich bescheu­er­ten Wer­be­spruch: “For You, Vor Ort”, aber noch mehr mit der Reak­ti­on auf die Kri­tik des Slo­gans, nicht vie­le Freun­de gemacht.

Ein über die deut­sche Spra­che besorg­ter Herr hat sich über den deng­li­schen Spruch geär­gert und Schle­cker schrift­lich ob der Sprach­pan­sche­rei kri­ti­siert; post­wen­dend hat­te der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­chef des Unter­neh­mens, Flo­ri­an Baum, die Kri­tik zurück­ge­wie­sen und den unglück­li­chen Wer­be­spruch, mit Hin­weis auf die eige­ne eli­tä­re Stel­lung in der Gesell­schaft, verteidigt:

„Per­sön­lich kann ich das nach­voll­zie­hen, denn als Geis­tes­wis­sen­schaft­ler füh­le auch ich mich im pri­va­ten Sprach­ge­brauch der Lat­in­i­tas ver­pflich­tet und sehe die Bestre­bun­gen des Ver­eins Deut­sche Spra­che mit gro­ßem Wohl­wol­len. Um jedoch die Posi­ti­on des Unter­neh­mens Schle­cker zu ver­ste­hen, lade ich Sie ein, ihre Per­spek­ti­ve zu wech­seln und die Sache aus unter­neh­me­ri­schem Blick­win­kel zu betrachten.“

"Schlecker hat nach einem neuen Unternehmensmotto gesucht. Dieses Motto sollte die durchschnittlichen Schlecker-Kunden, die niederen bis mittleren Bildungsniveaus zuzuordnen sind, ansprechen. [....] die Zielgruppe unseres Werbespruchs sind auch nicht die vielleicht 5% der Bevölkerung, zu denen Sie und ihre Mitunterzeichner gehören (nämlich promovierte Akademiker, Philologen und andere reflektierte Sprachverwender) – sondern die übrigen 95%.“

Als Bewer­bungs­schrei­ben für einen neu­en Job ist der auf Face­book ver­öf­fent­lich­te Brief wohl eher nicht geeignet.

Wie muss man eigent­lich struk­tu­riert sein, um so einen Blöd­sinn von sich zu geben?